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Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Wasserprediger (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.05.2011 22:36

Auf 1.000 Quadratmetern autark werden und eigene Lebensmittel anbauen

Dieses Buch bietet Ihnen einen ganzheitlichen [Aha!] Zugang, wie Sie im eigenen Garten autark werden und den Großteil Ihrer Lebensmittel selbst anbauen können. Auf nur 1.000 Quadratmetern decken Sie 85 Prozent des Lebensmittelbedarfs einer vierköpfigen Familie und können - wenn Sie Ihre Produkte auch auf dem Markt anbieten - obendrein noch rund 7.000 Euro jährlich verdienen. Dabei handelt es sich durchaus nicht um eine Zurück-zur-Natur-Utopie, sondern um eine pragmatische und bewährte Methode, die sowohl auf dem Land als auch im städtischen Umfeld Anwendung finden kann.
Quelle: [www.amazon.de]

Naja..., auch noch 7000 Euro verdienen - aha.

* Die richtige Auswahl von gekauftem oder selbst gezogenem Saatgut * Methoden zur Verbesserung und Erhaltung der Bodenqualität * Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen * Alles Wissenswerte über Kompost, Fruchtfolge und das optimale Zeitmanagement * Voraussetzungen für den biologischen Anbau * Planung des Gartens, um allen Ernährungswünschen gerecht zu werden * Geflügelaufzucht * Anbau und Pflege von Obstbäumen und Nusssträuchern * Wie Sie die Lebensmittel durch Einkochen, Einfrieren und Trocknen konservieren * Verkauf überschüssiger Produkte und vieles mehr

Das Buch ist mehr als nur ein Gartenratgeber. Es zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre eigene kleine Farm gründen können, und bietet Ihnen somit die idealen Voraussetzungen, um eigene Erfahrungen zu machen. Eine Vielzahl von Fotos, Tabellen, Listen und Grafiken vermittelt Ihnen detailliert das A und O der Materialien, Werkzeuge und Techniken.

und das alles auf 239 Seiten... reich bebildert ...
Fehlt noch der Karpfenteich.

Aber mit rund 32 x 32 Meter, damit läßt sich was anfangen, oder?
Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, auch ohne die 7000 EUR Gewinn nicht.

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Wasserprediger (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.05.2011 22:55

Schöne Gartenbilder zu "biointensive minifarming", "organic gardening".

[neo-terra.org]

Zur Unterstützung der Vorstellungskraft. winking smiley

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Chrissi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 20.11.2011 18:52

Also ich habe mir das Buch auch gekauft und gelesen.
Die Bebilderung fand ich nicht schlecht. Die Berechnungen, wie der auf den Riesengewinn kommt, habe ich mit einem nachsichtigem Schmunzeln abgetan.
Was mich aber mehr gestört hat war, daß der Übersetzer vermutlich nicht so viel mit Gartenarbeit am Hut hat. So spricht der z.B. vom Umpflügen im Garten. Ich kenne Pflüge aus der Landwirtschaft. Für einen Garten sind die aber alle nicht geeignet. Was der Übersetzer meint, kenn ich als Holländern. Aber den Boden 60 cm tief umgraben? Davon kommt man selbst in der profimäßigen Landwirtschaft ab. Was soll das, den toten Boden aus 60 cm Tiefe nach oben zu befördern und den guten Mutterboden in die Tiefe zu verfrachten?
Dann die Sache mit dem Kompostmaterial. Ganz unten rein stopfen und ihn dick mit Boden zudecken? Das muß doch anfangen zu faulen! Davon, daß untergegrabener unfertiger Kompost Luft zur weiteren Umsetzung braucht, ist keine Rede. Dafür soll man das Zeug tief unten im Graben anzünden und dann schnell mit Erde abdecken, damit eine Verkohlung stattfindet.

Ich könnte noch mehr solcher Ungereimtheiten aufzählen, doch will ich zu einem Resümee kommen.
Für lange Winterabende ist das Buch ganz nett anzuschauen, allerdings sollte man dabei seine eigenen Erfahrungen nicht voreilig über Bord werfen.

Christian

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: wilderbse (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23.11.2011 20:42

Also ich bin keine so gute Gärtnerin, dass ich soviel Ertrag aus meinem Boden hole. Dafür leben allerdings jede Menge Viecherl in meinem Garten mit....
Und ich könnte mir vorstellen, dass ich bei echtem Bedarf an Lebensmitteln auch viel mehr Zeit in den Garten investieren würde als heute im vollen Berufsleben, wo die meisten Überstunden immer ausgerechnet im Frühjahr und im Herbst anfallen... Und irgendein Geschäft mal schnell aushelfen kann mit diversem Biogemüse - auch im Winter.

Die Bilder auf der Webseite finde ich wunderschön. Bloss finde ich, dass da die ganzen Investitionen wohl nicht eingerechnet wurden (ich denke da an die Folien-Tunnel, Bewässerungsschläuche, etc.) - ich versuche immer, möglichst selbst alles herzustellen und auszusäen, aber trotzdem verschlingt mein Garten immer noch mehr als genug Geld. Und ich hab mich auch noch nie getraut, den Ertrag als Gewinn zu definieren (vielleicht, weil es mir weniger um die Ernte geht, als um mein Lieblingshobby an der frischen Luft...)

lg wilderbse

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Chrissi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 24.11.2011 19:44

Ich bring mal ein Beispiel aus seinem Buch: Da vergleicht er ein 30 m langes Reihenbeet mit einem 1,20 x 1,80 m großem Hochbeet.
Auf die 30 m lange Beetreihe passen bei 15 cm Pflanzabstand, wie er schreibt, 200 Pflanzen Kopfsalat. Über den Pflanzabstand könnte man diskutieren, aber er behauptet, daß die selbe Menge Pflanzen auch auf ein 1,20 x 1,80 m großes Hochbeet passen. Rechnet das mal nach! Dann kommt ihr auf einen Pflanzabstand von ca. 10 cm. Was soll das für Salatköpfe geben?

An anderer Stelle schreibt er: Ein "Zwergapfelbaum" liefere etwa 72 kg Äpfel. Wohlgemerkt ein "Zwergapfelbaum"!

Dann redet der Markham ständig von "Hochbeeten". Was man da aber in den Abbildungen erkennen kann, sind mit Betonsteinen eingefaßte Beete, in denen das Erdreich maximal 20 cm über dem Gartenboden liegt. Das ist in meinen Augen kein "Hochbeet"!

Seine Berechnungen zum sagenhaften Riesengewinn pro Jahr will ich mal lieber nicht kommentieren. Das hält meine Tastatur vermutlich nicht aus.

Trotz alledem, ich möchte das Buch nicht schlechter machen als es ist, nur sollte man es mit wirklich kritischen Augen lesen und seine eigenen Erfahrungen nicht so schnell über Bord werfen. Einige Anregungen kann man darin finden, die man schon mal probieren könnte. Die Waage zum wiegen der Ernte sollte man aber vorher lieber weggeben.

Christian

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 19.12.2012 07:48

Dieses Buch steht auch in meinem Bücherschrank.
Manches hab ich davon als für mich nicht umsetzbar abgehakt, aber der Versuch, auf 1.000 m2 tätig zu werden, hat mich gereizt.
Die Herstellung von Biokohle, die amerikanische Form der Hochbeete, auch das Doppeldiging wollte ich versuchsweise umsetzen.
In Verbindung mit zuvor gemachten Erfahrungen von verschiedenen Kompostierungsverfahren war dieses Buch für mich sehr hilfreich.
1000 m2 sind eine Grösse, die auch vom Arbeitsanfall her bewältigbar ist, Wachteln, Kaninchen liefern mir den wertvollen Mist, ich kann selbst Biokohle herstellen- und wir versorgen uns mit Gemüse inzwischen wirklich selbst, es reicht sogar noch für andere. Ich befasse mich seit 30 Jahren mit dem Garten, Minifarming mit Terra Preta ist für mich das Beste, was mir in dieser Zeit unter die Finger gekommen ist.
Herzl. Grüsse
hobbygaertnerin

Re: Mini-Farming, von Brett L. Markham
geschrieben von: Manfred Alberti (IP-Adresse bekannt)
Datum: 19.12.2012 13:11

moin Hobbygaertnerin,
wie Dein Beitrag zeigt, erlebt der Nutzgarten an einigen Ecken eine Wiederauferstehung.

Leider haben die meisten Menschen heute kaum mehr Zugang zu eigenen Bodenflächen,
wodurch die Interessenlagen in diesem Forum auch stark auseinanderklaffen.

Außerdem erscheinen hier die Themen (wie die Frühjahrsdiäten in den Frauenblättern) immer wieder in neuenm Gewand, ohne dass inhaltlich viel dazu kommt.
Gleichzeitig versinken in diesem Informationssumpf (den auch andere hier schon beklagten)
die bisher mühsam zusammengetragenen Lösungen.

Das oben angesprochenene Buch hat Nearing schon, inhaltlich möglicherweise solider, vor 80 Jahren geschrieben.
Zum Gärtnern ohne pflügen habe ich hier vor Monaten ein Buch einer sich seit 50 Jahren selbst versorgenden Praktikerin empfohlen.

Auch wenn ich mich über Deine Bereitschaft freue, hier mitzuarbeiten, mir erscheint dieses Forum darauf hinauszulaufen, das Rad immer wieder neu zu erfinden, samt aller Kinderkrankheiten.

Vielleicht kommen einige Leute über das Forum zu intensiven Kontakten untereinander, was ein Gewinn wäre.
Die Breitenwirkung bleibt verglichen zu der aufzuwendenden Arbeit eher bescheiden. Da 'versendet' sich zu viel.

tschüs. Manfred



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