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Mein Nachbar (40) hat heute gesagt, dass er keine neuen Leute mehr kennen lernen will. Die die er kennt reichen ihm, nur noch diese Kontakte möchte er fortan pflegen.
Ich konnte gar nichts mehr sagen, ich war nur noch weg ... Mit 40! keinen neuen mehr kennenlernen ... Ja aber in 20 Jahren denke ich vielleicht ganz anders, dann habe ich auch einen anderen Bekanntenkreis.
Ich finde die Vorstellugn einfach grauslich ...
Mir kommt aber vor, dass viele so denken ... wie schrecklich.
Hallo Michi,
dein Nachbar ist zufrieden und will die alten Bekanntschaften pflegen, daß ist doch auch was wert.Besser als die Yuppies, die ständig neue Leute "verbrauchen".
Schlimm wär's, wenn dein Nachbar sich ganz von den Menschen zurückziehen wollte - aber so ist es doch in ordnung.
Das heißt ja nicht, daß er nicht in ein paar Jahren seine Meinung wieder ändert. Schon möglich, daß er jetzt intensiv pflegt, was er vorher nur flüchtig angenommen hat.
Ein bisschen teile ich die Einstellung von Deinem Nachbarn - ich habe einen sehr großen Freundeskreis und der will gepflegt werden...
Das man Leute kennenlernt wird sich ja selten vermeiden können, aber ich bin dann immer sehr vorsichtig. Das schnelle "Wir können ja mal Kaffeetrinken gehen" habe ich mir abgewöhnt - ich schaffs einfach zeitlich nicht mit jedem Kaffeetrinken ect zu gehen. Da ich extrem viel Zeit für mich brauche, ein intensives "Hobby" betreibe bin ich mit meinen (wirklichen) Freunden zufrieden und ausgelastet, und diese Freunde habe ich teilweise schon seit 18 jahren!
Lg netti
Ich sehe es auch ähnlich.
"Freunde", die nur darauf aus sind, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, sind die falschen Freunde. Diese Aufmerksamkeitsheischerei ist Teil des Krankheitsbildes des neurotypischen Syndroms.
Gute Freunde erkennt man daran, dass sie einem die Luft zum Leben lassen.
so ganz fremd ist mir das Anliegen Deines Nachbarn nicht. Vielleicht hat er sich nur mißverständlich ausgedrückt.
Wir haben auch schon festgestellt, dass es uns fast unmöglich ist, noch mehr Freundschaften zu pflegen. Man hat seinen alten Freundeskreis, trifft sich ab und zu. So ein Treffen oder eine Feier will vorbereitet sein, kostest Zeit und Geld und man muss sich auf die Besucher emotional einlassen. Das kostet auch Kraft.
Wenn dann, wie z.B. in unserem Falle, neue Gartennachbarn hinzukommen, die offensichtlich Kontakt wünschen, man selber aber mit sich selbst und den alten Freunden "ausgelastet" ist, dann will man vielleicht keinen engeren Kontakt mehr zu neuen Leuten. Man kann nicht auf jeder Hochzeit tanzen, und die Zeit, die man hat, ist ja auch begrenzt.
Diesen Wunsch muß man akzeptieren, klingt nur etwas schräg.
Mein Freundeskreis ist wegen der Kinder sehr klein geworden. Alle meine Freundinnen aus früheren Zeiten haben keine Kinder, oder Kinder, die schon größer sind.
Leider haben sich viele zurückgezogen und ich war gezwungen mir neue Freunde zu suchen.
Aber das macht nichts, weil man mit jedem neuen den man trifft, auch neue Erfahrungen und neue Ideen austauschen kann. Und gerade das finde ich spannend.
Nichts gegen meine alten Freunde, aber ewig über das gleiche reden, hieße für mich sich nicht weiterentwickeln und mit 40 stehen bleiben und nichts Neues mehr zulassen. Wäre mir persönlich etwas zu früh ...
Vielleicht war ich einfach viel zu oft gezwungen mit einen neuen Freundeskreis zu erarbeiten, dass ich da einfach flexibler bin ...
Ich kann verstehen, wenn ihr keine neuen Freunde haben wollt, weil ihr schon einen grossen Freundeskreis habt. Aber hoffentlich müsst ihr nie wirklich weit wegziehen und trefft dann nur auf Leute wie euch...
Wir haben dieses Problem. Gut, wir hätten ja nicht umziehen müssen... Da wir dazu keine Kinder haben ist es noch schwieriger. Bei uns läuft es nämlich umgekerhrt: Pärchen mit Kindern finden uns absolut uninteressant.
Meine Freunde sind zwischen 8 und 88 und ich brauche alle.
Ich glaube, Freundschaft kann man weder planen noch abwehren und ist das größte Geschenk, was man sich und anderen machen kann.
Aber vielleicht ist diese Äußerung Deines Nachbarn einfach Unvermögen, zu sagen: Okay, wir haben eine nette Zeit gehabt und für eine Zeit meines Lebens warst Du sehr wichtig, aber ich gehe nun ohne Dich einen anderen Weg.
Ganz sicher ist Nähe nur dann schön, wenn man sie zulassen kann.
Und - letztendlich - man sollte nie "nie" Sagen.
LG
Vielleicht kennt er einfach schon so viele Leute, dass er keine Zeit für neue finden würde. Diese kategorische Ablehnung von Leute kennen lernen verstehe ich aber trotzdem nicht. Manche Freunde bleiben für's Leben, manche Wege entwickeln sich auseinander. Da gibt's automatisch eine natürlich Fluktuation.