Das einfache Forum zum einfachen Leben - (vormals einfach-leben.de.vu und einfach-leben.freeky.at) :: Philosophie :: Wer glücklich ist, kauft nicht

- Registrieren - Neuste Beiträge

Philosophie : Knausererforum
der Genügsamkeit / des Knauserns, Gedanken zum Nachdenken über das Knausern, den einfacher Lebensstil, Ziele, Lebensgestaltung, Träume, Utopien
Seiten: 12nächste Seite
Aktuelle Seite: 1 von 2
Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hilde (IP-Adresse bekannt)
Datum: 25.04.2014 00:13

[denkbonus.wordpress.com]
Ein interessanter Vortrag.(20Min)

Liebe Grüße
Hilde
Dieser Beitrag ist fehlerfrei; Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du bist was Du denkst und was Du denkst strahlst Du aus. Und was Du ausstrahlst ziehst Du immer unweigerlich an.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Geizhals (IP-Adresse bekannt)
Datum: 25.04.2014 14:18

Er kauft nur das was er braucht und damit mein ich was er zum überleben braucht wie Lebensmittel, wenn er´s kann dann kann er die auch selber erzeugen. Dann braucht er gar nichts zu kaufen.grinning smiley

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.04.2014 10:39

Wer kein Geld hat kauft auch nicht, ist bestimmt nicht glücklich dabei, wenn`s hinten u. vorne klemmt.

Die Wirtschaft ist davon abhängig, daß die Leute kaufen, wir befinden uns in einem Teufelskreis. Wenn jeder so knausern würde wie viele hier, was dann? Wie viele Arbeitslose gäbe es dann?
Auf der anderen Seite wird so viel verschwendet u. weggeworfen, nicht`s repariert, bewußt auf Kurzlebigkeit produziert, die Rohstoffe sind nicht unendlich.
Mich persönlich widert diese ganze Konsumgesellschaft nur noch an, die im Hamsterrad rennt für das neueste, angesagte von irgendwas das jeder haben muß, der in sein will.

Biggy

Avatar Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Lehrling (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.04.2014 13:15

Die Wirtschaft müßte weniger verkaufen und die Menschen hätten mehr Geld Hochwertiges zu kaufen, wenn die Zinsen nicht wären.
interessant zu lesen:Buch als pdf Download
liebe Grüße
Lehrling

Frei sein, heißt wählen können, wessen Sklave man sein will."
Jeanne Moreau (*1928), französische Schauspielerin und Regisseurin

Avatar Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: derknausererat (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.04.2014 16:18

Das Argument "Kaufen, dass es der Wirtschafts gut geht - denn geht es der Wirtschaft gut, geht es uns gut." klingt einleuchtend und hat in guter Balance sicher seine Berechtigung. Aber in ZEiten von Gewinnoptimierung, eingebauter Inkompatibilität, geplanter Obsoleszenz stimmt die Gleichung halt nicht mehr.

Und Gegenfrage, wäre gesundschrumpfen auf ein Maß zB der 70er Jahre so schlimm.

Michi

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: savetheplanet (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28.04.2014 10:03

Biggy schrieb:
> Die Wirtschaft ist davon abhängig, daß die Leute kaufen, wir befinden
> uns in einem Teufelskreis. Wenn jeder so knausern würde wie viele
> hier, was dann? Wie viele Arbeitslose gäbe es dann?

Wenn wir weniger aber dafür hochwertigere und fairere Produkte kaufen würden, hätten wir kein Arbeitslosenproblem. Die Produkte könnten dann innerhalb der EU zu fairen Konditionen produziert werden. Die Ausbeutung von Billigarbeitskräften in Bangladesch könnte dann ein Ende haben. Dieser Massenkonsum ist ja nur durch Ausbeutung möglich, weil so vieles billig und leistbar wird.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28.04.2014 11:41

Könnte produziert werden, das stimmt. Aber dann müssten erst mal die Steuern u. Lohnnebenkosten runter, damit da ganze attraktiv für die Firmen wird.

Ich lebe in einem österr. Bundesland, das durch seine Textilindustrie bekannt war, mein ganzes Umfeld lebte von der Produktion von Stoffen, auch meine Familie arbeitete in einer solchen Fabrik. Dann wurde immer mehr ausgelagert, in Billigländer u. wenn ein Standort teurer wurde, zog die ganze Karawane dann in noch billigere Länder weiter. Wenn das in den 70-ern jemand geahnt hätte, meine Fachschule war für die Katz u. mein Vater wurde frühberentet, da die Firma Teile der Produktion auslagerte.

Deshalb stehe ich diesem minderwertigen, meist billigem Ramsch auch sehr kritisch gegenüber, weil ich den Unterschied kenne. Das teure Produkt wird unter nicht besseren Bedingungen, oft in der selben Fabrik erzeugt.
Ich schaue dass ich hochwertige, langlebige Produkte kaufe u. nähe u. stricke selbst vieles.
Nur was ich persönlich mache, ändert nichts in unserer Gesellschaft.
Was habe ich schon versucht Aufklärung zu leisten. Viele wissen um die schlechten Bedingungen, aber es berührt sie nicht.

Viele Familien können sich kaum was leisten, bei wenig Einkommen schaut man auf den Preis ob beim Essen oder Kleidung, die haben keine Wahl. In unserer Gegend waren z. B. Flaschensammler vor einigen Jahren völlig unbekannt, jetzt sehe ich immer mehr Rentner, denen es fast peinlich ist, dabei entdeckt zu werden.

Ich fürchte, erst wenn uns das ganze Finanzsystem um die Ohren fliegt, wachen die Leute auf u. es wird sehr ungemütlich auf unserem Planeten.
Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.14 13:31.

Avatar Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28.04.2014 15:51

Biggy schrieb:
> Deshalb stehe ich diesem minderwertigen, meist billigem Ramsch auch
> sehr kritisch gegenüber, weil ich den Unterschied kenne. Das teure
> Produkt wird unter nicht besseren Bedingungen, oft in der selben
> Fabrik erzeugt.

Ein zentrales Problem ist eben, dass die Preise nicht die ökologische/soziale Wahrheit™ sagen. Und es bringt nichts die ökologischen billiger zu machen, sondern die billigen müssen teurer werden.

> Ich schaue dass ich hochwertige, langlebige Produkte kaufe u. nähe u.
> stricke selbst vieles.
> Nur was ich persönlich mache, ändert nichts in unserer Gesellschaft.
> Was habe ich schon versucht Aufklärung zu leisten. Viele wissen um die
> schlechten Bedingungen, aber es berührt sie nicht.

Es sind eben alles politische Probleme, die einer politischen Lösung bedürfen. Ich für meinen Teil bin der Auffassung, dass dies nicht ohne einen Systemwechsel hin zu einer echten (direkten) Demokratie möglich ist.

> Viele Familien können sich kaum was leisten, bei wenig Einkommen
> schaut man auf den Preis ob beim Essen oder Kleidung, die haben keine
> Wahl. In unserer Gegend waren z. B. Flaschensammler vor einigen Jahren
> völlig unbekannt, jetzt sehe ich immer mehr Rentner, denen es fast
> peinlich ist, dabei entdeckt zu werden.

Nur alles eben noch billiger zu machen, löst das Problem der sozialen Schere nicht. Billig-Konsum ist eben immer Konsum auf Pump bzw. Kosten anderer. Davon profitieren vor allem die, die viel konsumieren können und nicht die die ohnehin schon wenig haben. Da wäre es sinnvoller Grundfreibeträge für lebenswichtige Güter zu haben, die es gerade den armen ermöglichen würde über die Runden zu kommen. Andererseits: erst wenn der Arsch auf Grundeis geht, kriegt man selbigen hoch um etwas zu verändern:

> Ich fürchte, erst wenn uns das ganze Finanzsystem um die Ohren fliegt,
> wachen die Leute auf u. es wird sehr ungemütlich auf unserem
> Planeten.

Und je länger die globale Insolvenzverschleppung andauert um so mehr wird es krachen und und um so ungemütlicher wird es für die Leute, vor allem die Armen.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: onamara (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13.12.2016 10:09

> Wenn wir weniger aber dafür hochwertigere und fairere Produkte kaufen
> würden, hätten wir kein Arbeitslosenproblem. Die Produkte könnten dann
> innerhalb der EU zu fairen Konditionen produziert werden. Die
> Ausbeutung von Billigarbeitskräften in Bangladesch könnte dann ein
> Ende haben. Dieser Massenkonsum ist ja nur durch Ausbeutung möglich,
> weil so vieles billig und leistbar wird.


JA! Das sehe ich ganz genauso. Nur leider würde das gerade für die jüngeren Generationen, die verrückt nach sozialen Netzwerken und der damit verbundenen Selbstdarstellung sind eine massive Umerziehung bedeuten. Denn die Nachfrage ist zweifelsohne da. War mal jemand von euch in Berlin am Alexanderplatz dieser Tage? Da prügeln sich die Leute in Primark und Co...

Avatar Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Elschen (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.01.2017 15:51

Primark ist auch so ein Ding, was ich nie verstehen werde... Lauter kleine 13 jährige Mädchen, die mit dicken Tüten aus diesem Laden kommen, der Shirts für 3 Euro verscherbelt. Und weil die Quali so schlecht ist, stehen sie drei Wochen später wieder drin und prügeln sich um besagte 3 Euro Shirts.

So ganz nebenbei findet man dann auch noch regelmäßig einen eingenähten Hilferuf. Wo soll das denn noch hinführen? thumbs down

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Wohlgemuth (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22.08.2017 11:47

Vielleicht wird ein passender Schuh daraus, wenn wir sagen:
"Wer nicht soviel kauft, ist glücklicher " !?

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22.08.2017 13:04

oder

"Wer nur das kauft das ihm/ihr mindestens 10 Jahre dient ist glücklicher!"

und alles andere selbst anbaut, aufm Sperrmüll verwertet, tauscht, bastelt, kreiert, schreinert, näht und sonstwie findet....

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.08.2017 15:58

Gibt Menschen die brauchen das. Wenn sie kaufen sind sie momentan glücklich-hält aber nur kurz an dieser Rausch, eine Krankheit die sich Kaufsucht nennt.
Glückliche Menschen, die zufrieden mit sich sind, können solchen Einkaufstempeln nicht viel abgewinnen u. gehen nur, wenn sie wirklich gezielt was brauchen einkaufen. Zum nur herumschauen ist ihnen ihre Zeit zu schade.

Bei K.k war gestern Kinder-Shirts 1 Euro am Ständer draußen-von 1,99 reduziert ordentlich genäht muss ich sagen- was verdient da eine Näherin? Ich denke für diese Ausbeuterei kriegen wir die Rechnung noch präsentiert. Da stimmt gar nichts mehr zusammen, Massen an Ressourcen verschwenden u. bei solchen Preisen ein Wegwerfartikel, kostet ja nix.

Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.08.17 16:46.

Avatar Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.08.2017 18:05

Biggy schrieb:
> Glückliche Menschen, die zufrieden mit sich sind, können solchen
> Einkaufstempeln nicht viel abgewinnen u. gehen nur, wenn sie wirklich
> gezielt was brauchen einkaufen. Zum nur herumschauen ist ihnen ihre
> Zeit zu schade.

Jein. Wie in meinem anderen Beitrag gerade erwähnt, gehört das herumschauen für mich zum Knausern dazu, eben um neue Bezugsquellen für günstige Lebensmittel oder anderes was man braucht zu finden. Sicher, das spielt sich irgendwann ein und dann weiß man meist schon wo man was am günstigsten findet. Aber ein gewisser Turnover bleibt.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.09.2017 17:33

Heute gibts frische Kartoffeln mit Kräuterquark, ein für mich fürstliches Essen.
Ob man weniger kauft, wenn man glücklich ist, keine Ahnung, aber mit wenig Geld auch gut essen, da lerne ich immer noch dazu.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.10.2017 23:18

Oder sehr bewusst.
Ich weiß nicht mehr, wann ich im Knausererrundbrief so einen Artikel gelesen habe, dass man mit ein paar kleinen Veränderungen eine Wohnung bzw. Zimmer für Sommer oder Winter umändern kann.
Danke der Schreiberin oft im Geiste, ich staune jedes mal wieder, wie mit Überwürfen, Decken, Vorhängen und Kissen ein Zimmer eine vollkommen andere Wirkung erzielen kann.
Am Frühlings- und Herbstanfang stelle ich die Farben um und seither hatte ich ausser kleinen Veränderungen oder einer passenden Wandfarbe nicht mehr den Wunsch nach neuen Möbeln oder sonstigen Sachen. Ich muss zum Glück auch nicht ständig Wohn- und Möbelmoden mitmachen, mich an Farben halten, die mir nicht gefallen.
Mit der Kleidung denke ich auch mit Freude an diesen Artikel im Rundbrief, einfarbige Pullover an bestimmten Monaten oder Wochen des Jahres anzuziehen.
Ja, ich gestehe, mit der Zeit haben sich einige Farben je nach Jahreszeit eingefunden, auch ein paar besonders schöne oder auch edle zeitlose Stücke, mit einer passenden weissen Bluse, Tuch und ich fühle mich immer gut angezogen.Damit umgehe ich diese Kleiderberge in den Geschäften, Mode beschäftigt mich so gut wie nicht, ich muss nicht die Mengen Kleidung entsorgen und freu mich, dass ich auch nicht ständig diese Frage hab, was ziehe ich an. Ein paar schöne T-Shirts für den Sommer, ein paar gut passende Jeans, mein Kleiderschrank ist gut geordnet und überschaubar.
Mit einer eleganten Hose, zeitlosen Blazer oder mit einem edlen Pulli kann ich auch jederzeit in ein Konzert usw. gehen. Mein Lieblingspulli hat das silberne Anziehjahr geschafft, sieht immer noch ganz schön aus und hat mich schon bei vielen Anlässen begleitet.
Dafür hab ich eine Kiste mit schönen Tüchern mit den Jahren gesammelt.



Für die Arbeit fand ich den Tip mit den Hemden sehr gut, drunter ein T-Shirt und es ist praktisch, bequem.

Muss einfach mal meinen Dank für den damaligen knausrigen Wohn- und Anziehtip loswerden.
Erstaunlicherweise kam schon öfters, dass ich immer sehr gut angezogen sei, wo ich nur immer einkaufen würde, weil alles so gut zusammenpassen würde.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.10.2017 11:43

Mir ist das mit der Mode schon lange zu dumm. Früher wechselten Kollektionen weniger oft wie heute u. man würde dem Trend immer hinterherlaufen.
Lasse mir auch bei Farben nichts vorschreiben u. bei Schnitten eben sowenig, oder will ich etwa aussehen wie ein Hampelmann, oder lieber tragen was mir steht?
Klassische Sachen gehen immer u. viele Dinge habe ich schon Jahre.
Ich muss aber auch an einem Arbeitsplatz mich nicht repräsentieren.

Vor einigen Jahren haben wir mal zusammengerechnet, was einer Bekannten, die halbtags arbeitet eigentlich mit dem Aufwand vom Lohn bleibt. Extra Auto, entsprechende Kleidung, mangels Zeit oft Lokalbesuche oder fertiges, Kindergartenkosten u.s.w., viel war`s nicht unterm Strich. Wie verdient, so ausgegeben-die Wirtschaft will auch leben....
Zufrieden sind solche dennoch nie...weil sie nur mit Äußerlichkeiten sich beschäftigen u. auch kein anderes Thema haben. Ich kann inzwischen mit solchen auch nicht mehr-die über knausern nur die Nase rümpfen.

Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.17 11:57.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: ohnesalzstreuer (IP-Adresse bekannt)
Datum: 18.10.2017 20:34

Hobbygaertnerin schrieb:
> Für die Arbeit fand ich den Tip mit den Hemden sehr gut, drunter ein T-Shirt und es ist praktisch, bequem.<

So trag ich es auch auf der Arbeit. Im Sommer Hemd, in der Übergangszeit T-Shirt und Hemd und im Winter einen dünnen Rollkragenpullover mit Hemd. Wenn es ganz kalt ist, ziehe ich noch einen Pullover drüber.
Außerdem habe ich 2 gleiche Handwerkerhose mit vielen Taschen und Dehnbund. Da kann ich bei Bedarf noch eine Hose drunter ziehen.
Jacke und Schuhe sind vom Arbeitgeber gestellt. Sehr praktisch.

Privat trage ich meist Jeans und T-Shirt oder T-Shirt und Pullover. Mein Kleiderschrank ist nicht groß. Ich brauche nicht mehr. Von manchen werde ich belächelt, das ist mir aber egal.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 19.10.2017 07:10

Mich freut immer im Herbst und Frühjahr die Umfärbung der Wohnung,
hab wirklich den Luxus, um in Küche, Wohnzimmer farblich passende Vorhänge, Sofaüberwurf und Kissen der Jahreszeit entsprechend umzugestalten.
Jetzt im Herbst noch ein wenig Kerze(muss aber nicht in verschwenderischer Fülle sein, ich habe Bienen und weiß wieviel Mühe die sich machen müssen, bis Wachs entsteht und was dann noch alles dranhängt, um daraus eine Kerze zu giessen), Salzlampe und entsprechendes Licht und dann wirds gemütlich oder nach dem neuen Trend aus Dänemark- hyggelig. Muss da immer lächeln, wie schnell so ein Trend wieder neue Bücher hervorbringt und auch die entsprechenden Zeitschriften usw.(LOL) Es ist eben alles als Geschäft zu sehen. Diesen Trend zu unterlaufen- eben wer glücklich ist, kauft bewusst oder nicht viel.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.10.2017 01:51

Ich habe mir heute auf einem Kindergeburtstag wieder meine Gedanken gemacht. Weihnachten u. Ostern zusammen...erst bei Mac-Doof Kinder-Party mit Schulfreunden( habe ich mir geschenkt da schon anwesend zu sein), zu Hause noch mal das Essprogramm mit Verwandten....plus massig Geschenke.
Wie geht das weiter-wenn mit 8 so ein Programm gemacht wird? Womit kann man solche Kinder überhaupt noch glücklich machen? Eine Tante darf ihr Geschenk umtauschen, weil die Legopackung schon vorhanden ist u. mein schönes Kinderlexikon scheint auch nicht der Brüller zu sein. Was zieht man sich für eine Generation an Konsumenten her?
Ich finde das alles mehr als bedenklich....

Biggy

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.10.2017 15:35

Ich bin neulich in der Buchhandlung am Bestsellerregal gestanden und hab ein Buch durchgeblättert:
Verschieben Sie die Deutscharbeit- mein Sohn hat Geburtstag-
ich habs mir gekauft, weil es genau in diese Welt der Überfülle passt- und ich verstehen wollte, was sich derzeit entwickelt.
Gestern war die Werbung von einem Spielwarenladen, dass sie bis Ende November die Preise senken, damit die Kinder bereits jetzt schon Geschenke bekommen.
Ob den Kindern diese Überverwöhnung guttut?

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 26.10.2017 18:40

Das mit den sogenannten Helikoptereltern ist schon extrem u. die Lehrer zu bedauern, wenn Eltern alles besser wissen, die Noten nicht akzeptieren u.s.w.
Die vorherige Generation ist auch ohne solche Eltern lebenstüchtig u. selbstständig geworden, man war ein Mitglied der Familie u. wurde nicht in den Himmel als etwas besonderes gehoben-gewisse Freiheiten brauchen Kinder zur Entwicklung.

Auf der anderen Seite verstehe ich z. B. meine Tochter-wenn sie beunruhigt ist, wenn das 11-jährige Mädel nicht pünktlich da ist. Ich würde mir heutzutage auch Sorgen machen, es ist seit einiger Zeit an Bahnhöfen u. so immer gefährlicher. Das braucht man nicht schön reden-sehe ich selbst.

Biggy

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: ohnesalzstreuer (IP-Adresse bekannt)
Datum: 27.10.2017 08:54

Diese Kinder haben es meiner Meinung nach nicht gut, sondern sind zu bedauern.
Was passiert, wenn es die Eltern nicht mehr gibt? Sind diese dann lebensfähig?
Was passiert, wenn die die Grundlage des übermäßigen Konsums mal versiegt? Kommen diese Kinder dann klar?
Sie haben wahrscheinlich nie gelernt sich irgendwie einzuschränken, wenn es nötig ist. Sie haben nie gelernt mit Kreativität Engpässe irgendwelcher Art auszugleichen. Sie können vielleicht 4 Sprachen fließend und ein Instrument spielen - können diese Kinder aber (richtig) kochen, backen, ein Handwerk...?
Es ist schade, dass so viel Wissen verloren geht, weil es uns ja vermeintlich so gut geht.

Bei solchen Überlegungen habe ich immer den Text aus einen Lied von Udo Lindenberg im Kopf: "Es scheint als braucht's erst den großen Knall – wir meinen wir fliegen noch, obwohl wir fallen – doch Fallen fühlt sich nur wie Fliegen an, wenn wir aufwachen, bevor wir auf'n Boden prallen." Quelle: [www.udo-lindenberg.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.17 08:59.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 27.10.2017 11:12

Ich bezweifle auch, dass Kinder glücklich sind, wenn sie die ehrgeizigen Wünsche der Eltern erfüllen müssen u. einen vollgespickten Terminplan haben. Womöglich mit Dingen die gar nicht ihrem Talent entsprechen, aber was handwerkliches für die Eltern gar nicht in Frage kommt, weil es nicht dem Prestigedenken entspricht.
Bei uns gab`s mal einen Arzt, der nur zu einem wurde-weil sein Vater einer war u. es so gewünscht war, die Praxis weitergeführt werden sollte u. man merkte dass er den Beruf nicht mochte. Konnte auch mit Leuten nicht umgehen u. war fachlich eine Niete.
Ein Lehrersohn-das einzige Kind hat im Studium Suizid begangen-weil die Eltern einen Arzt wollten.....welches Elend dann...
Oder ein Bauernsohn muss den Hof übernehmen-weil er aus Tradition der Älteste ist.....obwohl er sich nicht eignet.

Natürlich brauchen Kinder Unterstützung, Ansporn-am Boden der Realität soll man schon bleiben u. die wirklichen Talente herausfinden u. fördern u. für die Eltern ist es nicht zu schämen, wenn das Kind etwa Elektriker oder Kaufmann werden will.....

Ich denke, dass geht schon am Konsumthema vorbei....Mit dem vielen Konsum u. allen schon fertigen Sachen wird die Kreativität der Kinder nicht gefördert. Man nehme nur eine Spielschachtel wie Lego oder Playmobil-man kann da nur das nachbauen was, drin ist. Dann wird`s langweilig oder der sprechende Hatchimal der überall ausverkauft war. Die Eltern rannten sich die Haxen ab um irgendwo einen aufzutreiben-jedes Kind musste einen haben-unbedingt.

Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.17 12:04.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30.10.2017 07:22

Um wieder auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen:
Wie schafft man in einer Welt, die den Menschen den Konsum als den wahren Heilsbringer vermittelt- sich auf das nötige oder notwendige an Konsum zu beschränken?
Ich habe noch in keinem Geschäft eine Dose, Päckchen oder Tube mit den Inhalten: Glück, Zufriedenheit, Dankbarkeit zum Kaufen gefunden.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30.10.2017 14:08

Zufriedenheit, Glück u. Dankbarkeit wird es nicht zu kaufen geben, das entsteht im Menschen selbst. Am ehesten wenn es jemand mal wirklich schlecht gegangen ist oder Schicksalsschläge hinnehmen musste, wird er dies schätzen wissen.

Biggy

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 31.10.2017 14:34

Glücklichsein hat für mich was zu tun mit Leben im Hier und Jetzt, mich spüren, mich wohlfühlen in meinem Körper, mich verbunden fühlen mit der Natur und mit Menschen, die mir wichtig sind.
Und das zu tun, was mir Freude macht und was mir Erfüllung gibt, was mir am Herzen liegt, mindestens hin und wieder.

Das ist alles ziemlich unabhängig von irgendwas kaufen.

Klar, wenn ich gerne schnitze, dann brauch ich ne Ausrüstung dazu. Aber die kauf ich einmal, was Gutes, und die pflege und hege ich dann.

Das ist was völlig anderes als aus Langeweile oder aus Ersatzsuche oder aus dem Drang, die innere Leere füllen zu wollen irgendwelchen shit zu kaufen, der in zwei Monaten eh kaputt ist.....

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Hobbygaertnerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.11.2017 18:48

Ich musste heute was besorgen und war im grossen Supermarkt,
es ging zu, man meinte, es käme Weihnachten in den nächsten Tagen.
Da fiel mir ein, wir haben den 06. November.
Ich scheine nicht mehr in diese Welt zu passen, ich finde es so krank, dass mann immer der Zeit voraus ist. Im November ist Vorweihnachtszeit, im Dezember Weihnachten und nach den Weihnachtsfeiertagen ist alles schon wieder auf Frühling programmiert.
Angeblich müsse man jetzt noch ganz schnell die Backzutaten für die Weihnachtsplätzerl kaufen, weil dann, wenn man es brauchen würde, nichts mehr da sei.
Ich weiß nicht, ob ein glücklicher Mensch weniger kauft als ein nicht so glücklicher, ich weiß nur, dass ich in der Zeit des Jahres leben und nicht immer im Voraus leben möchte und zum Glück nicht diesen Konsumwahn mitmachen muss.
Ich habe mich heute so gefreut, dass ich vor vielen Jahren dieses Knausererforum gefunden habe, es hat viel zu einem besseren Leben beigetragen.
Wie schön ist es, wenn man diesen Kaufwahnsinn nicht mitmachen muss.
Daaaaaaaaaanke euch allen.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 07.11.2017 01:27

Da ist leider was wahres dran mit den Backzutaten, bin da auch schon Anfang Dez. vor den Regalen gestanden u. nicht mal 1 lausiges Päckchen Kokosflocken war mehr da. Wenn man sich den Stress mit x-Geschäften sparen will, lieber frühzeitig lagern.
So wie das alles läuft, komme ich auch nicht mehr mit-wahrscheinlich stehen nach Neujahr schon die Osterhasen im Regal.
Das backen hat sich bei mir auch reduziert, mir macht Kekse backen keine Freude mehr-warum sollte ich dann etliche Sorten machen.....nur weil es dazugehört.
Ich muss ja diesen Konsumrausch der wieder kommt nicht mitmachen-erkläre jedem nur noch die Kinder bekommen ein Geschenk, weil es für übersättigte Erwachsene Humbug ist`-es hält sich keiner dran, außer mir u. ich bin wieder der Dumme u. Geizige....ich bin nicht geizig-aber fast 20 Leute zu beschenken sprengt einfach mein Budget.
Andere verschulden sich wahrscheinlich, um mithalten zu können-einfach nur krank das alles.


Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.17 09:23.

Re: Wer glücklich ist, kauft nicht
geschrieben von: ohnesalzstreuer (IP-Adresse bekannt)
Datum: 07.11.2017 18:59

Ich habe mich im letzten Jahr auch geärgert, dass ich in der Adventszeit Backzutaten hunterher laufen musste. Das passiert mir in diesem Jahr nicht wieder.
Ich backe keine Unmassen, aber etwas eben doch. Die Zutaten lege ich mir dann eben bis zur richtigen Zeit auf Lager.

Zu den Geschenken: Bei uns gibt es seit Jahren nur für die Kinder etwas. Wobei... Mein Schwager besteht darauf, ein Geschenk zu bekommen. eye rolling smiley. Meine Mutter will ja eigentlich nichts, guckt aber dann doch, wenn sie wirklich nichts bekommt (hab´s ausprobiert), also bekommt sie ein kleines Körbchen mit Leckereien. Meine Schwiegermutter definiert Liebe über Geldscheine. Darauf lassen wir uns aber nicht ein...
Die Schenkerei geht mir gewaltig auf die Ketten.

Ich würde mich viel mehr auf ein paar ruhige Tage hier zu Hause freuen. Stattdessen sind wir hunderte Kilometer auf der Autobahn, um Pflichtbesuche zu absolvieren (solange die ältere Generation noch existiert).

Seiten: 12nächste Seite
Aktuelle Seite: 1 von 2


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
This forum powered by Phorum.