Lässt es eure Verwandtschaft auch so krachen wie meine?
Hallo,
mal ein soziologisch-ökologisches Knauser-Thema:
lässt es eure Verwandtschaft auch so krachen wie meine?
Und ich rede jetzt nicht von der buckeligen Verwandtschaft mit der man eh nicht viel am Hut hat, sondern der Familie und Verwandtschaft mit der man aufgewachsen ist und sozialisiert wurde. In meinem Fall zwar bürgerlich, aber doch links-grün, vegetarisch-vegan, alle intelligent mit Abitur und z.T. studiert, wohlhabend in gut bezahlten Berufen, allesamt ehrlich, hilfsbereit, zuverlässig, freundlich, umgänglich und eigentlich sehr liebenswert.
Da wird aber mit dem Auto durch die Republik gebrettert, mal einen Tag hierhin, mal einen Tag dorthin. Und jetzt nicht irgendwie absolut notwendige, irgendwie sinnvoll produktive oder sozial bedeutsame Fahrten. Sprit kostet ja nicht viel. Aus meiner Sicht kein Bemühen Fahrten einzusparen oder nach Alternativen zu suchen (wie z.B. Elektroauto, leisten könnte man es sich ja). Kein ökologisch schlechtes Gewissen. Nicht mal eine besonders sparsame Fahrweise. Die Renovierung eines zwar etwas in die Jahre gekommenen, aber immer noch vollkommen funktionsfähigen Bades ist wichtiger.
Und in den Urlaub geht es mit dem Flieger: Amerika, Australien, whatever. Da frag ich mich, was die von der Welt politisch mitbekommen. siehe Hagen Rether auf [
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Gut ich fahr auch noch Auto, aber mein schlechtes Gewissen fährt immer mit. Und seit ich ein Pedelec habe und mal Tesla und ZOE probegefahren bin, macht es immer weniger Spaß (sofern man überhaupt von Spaß reden kann) mit einem Verbrenner der Automafia zu fahren, dass er noch mehr nur steht als fährt als ohnehin. Mich treibt das Thema um und ich suche nach Alternativen. Fahre immer wenn es geht mit dem Pedelec. Und das nächste Auto wird garantiert ein Elektroauto und nicht ein Alibi-Auto der Verbrennerindustrie. Autofahren wird nie wirklich umweltfreundlich sein, aber statt das Geld im Kerosinbomber zu verbrennen und weiter die Verbrennerkarre zu fahren, investiere ich mein Geld - wenn ich es hab - doch besser in Energiespartechnik und zumindest ein bisschen Nachhaltigkeit. Natürlich immer mit Sinn und Verstand, aber zumindest die Richtung sollte doch im gesellschaftlichen Diskurs eigentlich allgemein nachvollziehbar sein und vor allem, dass wir uns eines nicht leisten können: Gleichgültigkeit.
Ich könnte meine Verwandtschaft ja aufklären, aber ich bin kein Wanderprediger, der sich aufdrängt, vor allem nicht wenn überhaupt kein Interesse für solche Fragen vorhanden zu sein scheint. Ich kann solche Überlegungen gelegentlich mal wenn es sich ergibt zum Thema machen. Dann hört man sich das zwar an, stimmt mir im wesentlichen auch zu, aber wirkliches Interesse oder eine Änderung der Einstellung kann ich nicht feststellen. Das verpufft alles irgendwie. Und dann kann ich es ja gleich lassen.
Und mit den Jahren habe ich den Eindruck, dass die Schere immer weiter aufgeht und man sich in dieser Hinsicht immer mehr entfremdet.
Wie nehmt ihr euer soziales Umfeld in dieser Hinsicht wahr? ist Knausern bei euch wirklich sozial akzeptiert? oder herrscht wie bei meiner Verwandtschaft doch eher Gleichgültigkeit vor?
Liebe Grüße
Orinoco