Nun ist sie doch da, die lange Zeit nur "gefühlte" und stets dementierte Teuerung: Und wie!!!

Der stärkste Preistreiber waren laut Statistik Austria Lebensmittel, denn die Gruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" ist allein für ein Drittel der gesamten Inflationsrate - oder einen gesamten Prozentpunkt - verantwortlich.

Dreifach über allgemeiner Teuerung
Nahrungsmittel allein kosteten im Februar im Jahresabstand um 8,9 Prozent mehr - das ist fast dreimal so viel wie die allgemeine Teuerung. Für Jänner waren ebenfalls bereits plus 8,3 Prozent gemeldet worden. Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch und Käse wurden innerhalb eines Jahres sogar um bis zu 20 Prozent teurer.

Spitzenreiter Käse und Nudeln
Einige der hervorstechenden Beispiele für die heftigen Preissprünge:

Käse +20 Prozent
Vollmilch +15 Prozent
Schlagobers +19 Prozent
Sauerrahm +18 Prozent
Fruchtjoghurt +11 Prozent
Eier +11 Prozent
Teigwaren +37 Prozent
Gebäck +11 Prozent
Spezialbrot/Weißbrot +9 Prozent

Auch die Preise für Fleisch und Fleischwaren liegen mit fünf Prozent plus deutlich über dem VPI-Index. Obst (plus 14 Prozent) gab es eklatante Verteuerungen:

Pfirsiche/Nektarinen +54 Prozent
Trauben +33 Prozent
Zitronen +35 Prozent


Und da soll man sich nicht auf das Gefühl verlassen???

Liebe Grüße
Hilde
Dieser Beitrag ist fehlerfrei; Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du bist was Du denkst und was Du denkst strahlst Du aus. Und was Du ausstrahlst ziehst Du immer unweigerlich an.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.08 19:58.

Hallo Hilde, auch für Deutschland steht es fest. Hier sind die größten Preistreiber die Energieversorger und die Lebensmittel, die die Infaltionsrate in die Höhe getrieben haben.
Ich gehe fast immer davon aus, dass mich mein Gefühl nicht trügt, auch wenn von Politkern und Wirtschaftsbossen das Gegenteil behauptet wird.
LG Niki

Und die Gastronomie.

Nudeln ist klar.

Die italienischen Bauern bekommen mehr für ihren Weizen, wenn sie ihn an Biospritproduzenten verkaufen. Damit steigen natürlich auch die Preise für andere Getreideprodukte.


Milch und Käse ist auch klar.

Australien und Neuseeland hatten mit Dürre zu kämpfen, und konnten weniger nach Asien exportieren. Die importierten dafür mehr aus Europa.
In China kostet ein Liter Milch im Supermarkt um die 2 EU.


In China haben sich die Fleischpreise wahnsinnig verteuert.

Schweinefleisch um 64%. Grund: Maul- und Klauenseuche und Blauzungenkrankheit, wo riesige Bestände gekeult wurden.

Es werden immer mal Hühnerbestände wegen Geflügelpest (Vogelgrippe) vernichtet.


Bauern verdienen mehr Geld. (die Einkommen der chin. Bauern stiegen um knapp 10% letztes Jahr, die Einkommen der Nicht-Bauern um ca. 15%).

Dann gibt's noch das Kraftstoffproblem. Da die Kraftstoffpreise in China vom Staat gedeckelt werden, lohnt es sich nicht für die chinesischen staatlichen Kraftstoffhersteller, Kraftstoff herzustellen - Öl ist im Einkauf teurer als man für Diesel oder Benzin bekommt. Folge: Kraftstoffknappheit in China. Agrarprodukte aus dem Inland errreichen die Küstenstädte nicht mehr. Die beziehen also ihre Nahrung von Übersee.

Habe auch lange gerätselt, ob die Preistreiberei ein Phänomen der deutschen Handelsketten ist.

Fazit:
In anderen Ländern ist es noch schlimmer.

Vor allem, weil dort viele Menschen keine finanziellen Reserven haben.
Es wird bald knallen dort.
Osteuropa, Kamerun, Burkina Faso, Yemen, Indien, Ägypten......dort gabs schon "Hungerproteste" und Tote.

Und man muss bedenken, dass Brot, Benzin vor allem in Asien vom Staat schwer subventioniert werden.
Was wird, wenn der Staat dort unfähig wird, dieses "Zuckerl" zu verteilen.
Zumindest in Indien stehen Millionen von Wählern mit der Faust in der Tasche.

Ich vermute, bald gibts wieder schreckliche Hungerbilder a la Biafra.

> Milch und Käse ist auch klar.

Dass bei uns die Butter wieder runter ist auf 0,79 EUR ist nur Schmu.
Alle anderen Milchprodukte sind im Preis gleich geblieben.
Psychologische Kundenbindungs-Maßnahme sozusagen...........


> Dann gibt's noch das Kraftstoffproblem.

Ölpreis halte ich miterweile für die eigentliche Ursache (neben den Geldinjektionen wg der US-Finanzkrise).
Nur eine allg. Wirtschaftskrise könnte die Nachfrage (demand destruction) und den Preis vorübergehend ein wenig senken.

@ralle
> Folge: Kraftstoffknappheit in China.

Dort sind Rationierungen doch öfters vorgekommen, oder?
Weisst du was darüber?

LG
Martin

Hier noch was interessantes was den Reis angeht (Quelle allerdings nur dieser Beitrag im Forum):

[bbs1.people.com.cn]

kurz:
Reispreis im steigen.
Seit Januar Preis verdoppelt (Thailand: von $300 auf $760).
Ägypten, Indien und Vietnam haben Reisexport eingeschränkt.
Indien: Mindestexportpreis 1000 Dollar pro Tonne
Reisimporteure wie Philippines kriegen keinen Reis auf dem Weltmarkt.



Jetzt wirds noch interessanter:
China war lange Zeit Reisexporteur. Da man als Bauer nichts verdient (ca. 300 EU im Jahr), wurde Land mit Fabriken und Häusern bebaut.

Ende 2007 hat China den Reisexport eingeschränkt, um genug Reis im Land zu behalten.

Seit Januar steigen die Weltmarktpreise unaufhaltsam.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.08 14:37.