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Arbeitsplatz : Knausererforum
Erwerbsleben, davor, danach und mittendrin im Job
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In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Juseb (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.01.2008 07:00

Hej,
jetzt finde auch ich mal wieder die Zeit mich zu melden. Vor lauter Stress bei der Arbeit komme ich zu nichts mehr. Und das ist auch mein Punkt den ich hier mal ansprechen will. Kann es sein, dass mein Leben nur noch aus Arbeit besteht? Kann das Leben sein? Ich habe letzten Sommer mein Studium beendet und dies ist mein erster Job den ich habe. Ich arbeite gerne und habe auch kein Problem damit 12 Stunden am Tag zu arbeiten. Aber das was hier gerade abläuft, kann es einfach nicht sein. Ich arbeite meistens von 8-20 Uhr in einem wissenschaftlichen Institut. Komme nach Hause und kann nur noch kurz die Glotze anschmeißen und schlafe dann ein. So sieht mein Leben an 5 Tagen in der Woche aus. Dazu kommt, dass das Arbeitsklima mehr als schlecht ist, und das Arbeitspensum stark von der Chefin abhängt. Letzte Woche sollte der Bericht noch so aussehen, gestern sollte alles wieder Rückgängig gemacht werden. Wozu habe ich dann die ganze letzte Woche gearbeitet??? Irgendwie bin ich so geworden wie ich es nie wollte. Ja, ich verdiene viel Geld, habe dafür aber fast kein Privatleben mehr. Ich will das nicht!!! Ich würde lieber für die Hälfte arbeiten, aber dafür nette Mitarbeiter haben und vor allem noch ein Leben neben der Arbeit. Aber es gibt zur ZEit einfach keine Stellen. Ich würde am liebsten alles schmeißen, aber dazu fehlt mir der Mut.
Was macht man da? Wie schaffe ich es in dieser "Gesellschaft" ein Leben aufzubauen, ohne mich zu verkaufen? Ja, ich habe das Gefühl mich zu verkaufen. Die Arbeit die ich dort leiste ist teilweise einfach uneffektiv oder sogar sinnlos, warum macht man sie dann? Weil die Chefin sagt ist aber toll?
Oh man, tut mir Leid das ich das hier alles mal los werde....bzw. euch erzähle, aber ich fühle mich gerade einfach fehl am Platz in der Gesellschaft. Ich bin ein Spießer geworden, der für das regelmäßige Gehalt sogar eine schlechte Behandlung durch Mitmenschen in Kauf nimmt.. Kann es das sein? Ist das wirklich unsere Gesellschaft? Wie entgehe ich dem??
So, jetzt mache ich mich auf den Weg zum "überaus beliebten Arbeitsplatz". Euch einen schönen Tag.
Gruß Judith

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: derknausererat (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.01.2008 13:05

Hallo Judith,

genau das hätte ich vor einigen Jahren auch schreiben können ... 60 Stunden Arbeit, Superverdienst, aber einen Ekel vor der Arbeit.
Verantwortung für 40 Mio Euro ... Deine Chefin kommt mir auch sehr bekannt vor. Dauernd Sabotage, alle Richtlinien, die ich erarbeitet hatte, wurden ignoriert, bis ich wieder mal ordentlich auf den Tisch gehaut hatte, dann ging's wieder für 1 Monat, bis alles wieder vergessen war.
Nie wieder!
Ich war halt damals schon einige Lenze älter und konnte mich ins "Mutti-Sein" flüchten. Da kämpe ich jetzt allerdings auch ein bißchen. Weil man wieder sehr schubladisiert wird.

Ich verstehe dich gut, dass du das nicht willst. Es gibt genug Menschen, für die gibt es ihren Job dem sie alles opfern. Du bist offenbar nicht dieser Typ. Aber mit den anderen, die alles für ihre Arbeit tun - sogar katzbuckeln, mußt du leider konkurieren. Wenigstens fällt dir das auf, dass dich andere schlecht behandeln. Meine Mitarbeiter früher waren glaube ich alles passionierte Masochisten.

Jetzt hast du aber das Glück eine Frau zu sein. Da hat man arbeitstechnisch einfach Alternativen. Man kann mal Teilzeit gehen, unterqualifizerte Jobs annehmen, ohne dass man gleich schief angesehen wird, Auszeit nehmen.
Allerdings wird das nicht ohne Abstriche gehen. Und wenn du für diese
Abstriche bereit bist, dann kannst du dich auch in ein geruhsameres Leben flüchten.
Das ist allerdings ein ganz harter Weg, der durchaus mit Selbstzweifeln, Minderwertigkeitskomplexen etc. gespickt ist.

Irgendwer hat einen so schönen Spruch, der da auch passt als Signatur - NUR TOTE FISCHE SCHWIMMEN MIT DEM STROM ...
Gegen den Strom schwimmen ist zwar schwierig und viel Arbeit, befriedigt aber ungemein.

Und sonst hau dich in den Zug und komm nach Tirol zum Chefin-Ausrichten.

Michi

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.01.2008 16:01

Schwierig ... äusserst schwierig ...
Wir leben eben in einer Lohnsklavengesellschaft wo die Lohnsklavenhalter das Maximum aus ihren Lohnsklaven rausholen wollen und es auch tun.
Schon allein zeitlich wird man so in die Enge getrieben, dass man noch nicht mal mehr zum Nachdenken kommt, wie man aus dieser Hamstertretmühle wieder rauskommen kann. Die grauen Herren von Momo lassen grüßen ...

Da ist guter Rat teuer. Vor allem: zu viel Arbeit und das auch noch bei einem schlechten Betriebsklima kann sich schnell auf die Gesundheit durchschlagen. Die Frage ist ob man's bis zum ersten Zusammenbruch kommen lassen soll.

Ich kann eigentlich nur raten, das Beste draus zu machen soweit das möglich ist, denn um den Stress den man sich auf der Arbeit aufbaut, wieder abzubauen braucht es Zeit. Oder viel Geld. Ich würde mich auf die Suche nach preiswerten Ausgleichsmethoden machen. Möglichst irgendwas was man zu Hause machen kann. Aktive Entspannungstechniken wie autogenes Training. Oder einen Boxsack an dem man angestaute Agressionen loswerden kann. Je nach Veranlagung.

Langfristig würde ich versuchen soviel Rücklagen wie möglich zu anzulegen, damit man wenigstens später wirklich was von dem Geld was jetzt reinkommt an Lebensqualität und Unabhängigkeit hat. Und auf jeden Fall weiter nach einem anderen Job suchen. Innerlich gekündigt hast du ja wohl schon.

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Benicia (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.01.2008 17:20

Hallo,

habe mich selbst jahrelang in diesem Hamsterrad gedreht und mehr als 60 Stunden die Woche gearbeitet. Nach einer Babypause balanzierte ich dann als alleinerziehende Mutter zweier Kinder zwischen Kindergarten, Schule, Hort und Vollzeitjob so lange bis die Firma verkauft wurde und mein Sohn Probleme in der Schule und auch im Hort bekam. Schließlich hielt ich dem Druck von allen Seiten nicht mehr stand und hatte mit ca. 30 ein Burn Out.
Inzwischen arbeite ich nur noch einige Stunden die Woche und habe meine Bedürfnisse dementsprechend angepasst. Ich mache vieles selbst und versuche zuerst mal altes zu erhalten, anstatt neu zu kaufen. Mehr Zeit für das Wesentliche nehme ich mir jetzt bewusst und ohne schlechtes Gewissen.
Du bist anscheinend noch jung und ungebunden, da würde ich Dir einen Auslandsaufenthalt empfehlen. Häufig drehen sich die Uhren da anders, man erweitert seinen Horizont und im Lebenslauf macht sich das inzwischen auch ganz gut. Irgendwann wirst Du dann irgendwo Dein Plätzchen finden.

LG smiling smiley
Benicia

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Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier (Mahatma Ghandi)

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Barney (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.01.2008 23:27

Dass du arbeiten mußt, stört dich, so lese ich es heraus, am allerwenigsten. Mehr macht es dir zu schaffen, dass das Klima so schlecht ist.

Ich wollte auch desöfteren ganz schnell wieder kündigen und dann war ich in meinem Lehrbetrieb doch 4 Jahre und in dem anderen weit über 20.

Wenn eine Bewerbung in eine andere Anstellung nicht klappt, wäre das wirklich fatal. Auf ein Burn out solltest du es auf keinen Fall ankommen lassen.

Gibt es denn nur stieselige Kolleginnen und Kollegen?

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Juseb (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.01.2008 07:18

Guten Morgen,
vielen Dank für die Antworten.
Ich finde das alles nicht so leicht. Über einen Auslandsaufenthalt hatte ich schon mal nachgedacht. Wenn mein Vertag im Mai nicht verlängert wird, würde ich genau dies angehen. Aber dafür den jetztigen Job kündigen?? Ich glaube genau das kann man sich in dieser Gesellschaft nicht leisten. Auch wenn ich versuche mich von der Konsumgesellschaft abzukapseln, mit wenig auskomme, und wohl andere Ideale habe, kann ich als 26 jährige nicht hin gehen und einen Job kündigen. So gerne ich es würde. Es gibt viele aus meinem Semester, die noch keinen Job bekommen habe. Sollte ich da nicht einfach dankbar sein?
Die Kollegen alle einzeln sind gar nicht so schlecht. Aber da dort 15 Frauen auf einem Haufen hocken, ist das klima so schlecht. Man fühlt sich oft wie im Kindergarten. Anders kann ich es nicht beschreiben.
Aber Michi du hast Recht. Liebend gern würde ich eine Familie gründen und zu Hause bleiben....Aber dazu fehlt mir momentan die bessere Hälfte :-/
Aber gut, ich denke ich muss da wohl durch. Versuche halt das beste draus zu machen. Wenn es mir wenigstens gelingt ein Leben nach der Arbeit aufzubauen, sieht wahrscheinlich vieles schon wieder anders aus.

Einen schönen Tag wünsche ich euch.
Juseb

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Softeisknicker (IP-Adresse bekannt)
Datum: 21.01.2008 17:00

"Sollte ich da nicht einfach dankbar sein?"

Solltest du dankbar sein dein Leben und deine Gesundheit zu verkaufen?

Ich finde du solltest nicht...!

Zumindest nicht auf die "Nichtverlängerung" deines Arbeitsvertrages warten! Fang an zu suchen! Für mich hört sich das so an wie das anstehen vor der Guillotine! Einfach drauf warten das der Hammer fällt!

Hast du dir dein Leben so vorgestellt??

Gib Schub Rakete!

Softeisknicker

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Juseb (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22.01.2008 08:38

Hallo Softeisknicker,
du triffst mitten ins Schwarze. Nein, so habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Aber mir fehlt gerade einfach die Kraft, der Mut, das Selbstbewußtsein,....einfach alles fehlt um der Rakete schub zu verpassen. Ich bin unglücklich, aber weiß nicht wie ich es ändern soll, kann, muss.....

Gruß Juseb

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Lehrling (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22.01.2008 09:33

Hallo Jusep.
analysier mal das Verhalten der Chefin: Wie oft ändert sie ihre Meinung, wie lange dauert es, bis sie wieder auf das ursprüngliche Konzept zurückkommt? Kann es sein, daß sie dich müde arbeiten will?
Wie genau schaut sie sich deine Arbeit an?
Würde sie es wirklich bemerken, wenn du ihr die gleiche Arbeit mit minimalen Veränderungen anpreist (selbstverständlich mußt du dann tun, als hättest du dich furchtbar abgestrampelt winking smiley )
Wie wäre es, wenn Du dich nicht ganz so tief reinkniest und dafür gleich parallel 3 Varianten laufen läßt, von denen aber nur du weißt ( so als Kaninchen im Zylinder?)?

Wenn sie mit dir Katze und Maus spielt, dann spiel du doch Tom und Jerry mit ihr...
und nach Feierabend zur Entspannung Stellenanzeigen lesen...

liebe Grüße
Lehrling

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: schattengruen (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28.01.2008 03:14

Juseb schrieb:
> .... Über einen Auslandsaufenthalt
> hatte ich schon mal nachgedacht. Wenn mein Vertag im Mai nicht
> verlängert wird, würde ich genau dies angehen. Aber dafür den
> jetztigen Job kündigen?? Ich glaube genau das kann man sich in dieser
> Gesellschaft nicht leisten. Auch wenn ich versuche mich von der
> Konsumgesellschaft abzukapseln, mit wenig auskomme, und wohl andere
> Ideale habe, kann ich als 26 jährige nicht hin gehen und einen Job
> kündigen. So gerne ich es würde. Es gibt viele aus meinem Semester,
> die noch keinen Job bekommen habe. Sollte ich da nicht einfach dankbar
> sein?
> Die Kollegen alle einzeln sind gar nicht so schlecht. Aber da dort 15
> Frauen auf einem Haufen hocken, ist das klima so schlecht. Man fühlt
> sich oft wie im Kindergarten. Anders kann ich es nicht beschreiben.
> Aber Michi du hast Recht. Liebend gern würde ich eine Familie gründen
> und zu Hause bleiben....Aber dazu fehlt mir momentan die bessere
> Hälfte :-/
> Aber gut, ich denke ich muss da wohl durch. Versuche halt das beste
> draus zu machen. Wenn es mir wenigstens gelingt ein Leben nach der
> Arbeit aufzubauen, sieht wahrscheinlich vieles schon wieder anders
> aus.



> Einen schönen Tag wünsche ich euch.
> Juseb



Aaalso, ich fang mal hinten an:
Ich arbeite überwiegend mit Frauen, und auch oft in superstressigen Situationen- ok, mag sein, dass da nur die erträglichen überbleiben...aber ehrlich, ich finde nicht, dass die Geschlechter am schlechten Betriebsklima schuld sind. Oft ist das so ne Grundstimmung, die teils zwecks Nachobenkämpfennachuntenbeißen noch gefördert und belächelt wird. Wenn einem das erst mal klar ist-spinning smiley sticking its tongue out
wird alles leichter.
(ich meine damit, zu gehen, aber da muss jede r selber entscheiden- für mich wärs jedenfalls nicht gut da)

Außerdem musst nicht Du kündigen- Dein Vertrag läuft doch im Mai aus? winking smiley

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Juseb (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04.02.2008 16:30

Hallo zusammen,
wie bekomme ich die Kraft meinen Weg zu gehen?
Ich mache mich hier gerade total kaputt. Es ist ein absolutes auf und ab und ich komme damit einfach nicht mehr klar.
Freitag hieß es, ich könne hier promovieren und würde für zwei Jahre einen Vertrag bekommen.
Heute verkündet meine Chefin in einer Sitzung, dass ab März jemand kommt, der dann mit meinem Projekt promoviert!!!
Wie soll ich damit umgehen? Dieses auf und ab macht mich krank. Nicht das ich gerne noch 2 Jahre hier wäre, aber es geht doch auch ums Prinzip. Ich habe das Gefühl das die Chefin mich einfach nur fertig macht.
mir geht es gesundheitlich miserabl. Aber soll ich kündigen? Würde ja am liebsten morgen nicht wieder kommen....
wo nimmt man die Kraft her einen Neuanfang zu machen? Wie gehe ich meinen Weg, ohne mich zu verkaufen? Ich will nicht wieder arbeitslos sein.
Könnte ihr mir noch weiter helfen?
Ich zerbreche an meinem Job!
Danke,
juseb

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04.02.2008 19:57

Hallo Judith,

Juseb schrieb:
[...]
> Könnte ihr mir noch weiter helfen?
> Ich zerbreche an meinem Job!

Bei allem Verständnis für deine Lage, die Möglichkeiten der Lebenshilfe eines Forums dieser Art sind begrenzt. Knausern und Knauserer sind keine Patentlösungen. Hier kann alles auch nur Anregung sein, umsetzen muss es letztlich jeder selber.

Wenn du derart massive Probleme mit deinem Job hast und du dir selbst nicht mehr zu helfen weisst, ist vielleicht professionelle(re) Hilfe z.B. im Bereich der Psychotherapie angebracht.

Gruss und alles Gute

Orinoco

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Heike (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04.02.2008 20:23

Da kann ich Orinoco nur beipflichten. Nimm eine Auszeit, lass dich ein paar Tage krankschreiben. Jeder Psychotherapeut wird das tun, wenn du ihm deine momentanen Probleme schilderst. Und sicher findest du dort auch professionelle Hilfe. Bei allen beruflichen Ehrgeiz - aber wenn die Gesundheit leidet, musst du die Notbremse ziehen. Lass dir dabei helfen.

LG

Heike

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Diana (IP-Adresse bekannt)
Datum: 05.02.2008 12:11

Hallo Juseb,

wenn Du auf keinen Fall arbeitslos sein willst, dann hast Du schon eine Schwachstelle, wo kranke Vorgesetzte draufprügeln können. Sieh es doch mal so: wenn Du schon mit dem Gedanken spielst, selber zu kündigen, dann kannst Du doch auch die Kündigung durch den Arbeitgeber riskieren, zumal das erstens gar nicht so leicht ist und Du es zweitens beim Arbeitsamt etwas leichter hast, keine Sperrzeit zu kriegen (bitte vorher erkundigen). Auf keinen Fall einen Auflösungsvertrag schließen!

Wenn es Dir um Dein Wohl geht, dann kann Arbeitslosigkeit weniger schlimm sein als so ein Arbeitsverhältnis. Das heißt: Wehr Dich! Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Die Zeit dort ist ja absehbar. Also vergreife Dich nicht im Ton, sondern wehre Dich höflich, aber bestimmt. Verlange zu gegebenem Anlaß ein Gespräch mit der vorgesetzten Stelle und nimm zu Deiner Unterstützung ein Personalratsmitglied mit. Ich habe es mal so gemacht und habe dann eine andere, gleichwertige Stelle bei einem netten Chef bekommen.

Was mich bei der jüngeren Generation immer erstaunt: es werden immer individuelle Lösungen gesucht, wo man eigentlich nur kollektiv eine Chance hat. Bevor der Psychotherapeut um Hilfe nachgesucht werden muß, würde ich mal in die Gewerkschaft eintreten und mir dort Rat holen und mich einer gewerkschaftlichen Selbsthilfegruppe gegen Mobbing anschließen.

Würde Dir die Promotion wirklich helfen? Ist es das, was Du anstrebst? Was willst Du eigentlich??? Wenn sich das nicht realisieren läßt, was ist dann Plan B?

Einer Kollegin von mir ist eine Supermarktkassiererin aufgefallen, weil sie so flink und clever war. Schließlich hat sie erfahren, daß sie Sozialpädagogin mit Abschluß ist und irgendwann die Schnauze voll hatte von befristeten und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen im Wechsel mit Arbeitslosigkeit.

Möglicherweise könnte etwas ähnliches Dein Planb C sein, vielleicht in Teilzeit an den besonders frequentierten Tagen (da fände sich vermutlich auf ein Arbeitgeber) und in der übrigen Zeit gehst Du Deinen wissenschaftlichen Interessen nach. Und da ist die Verbindung zum Knauserer-Forum: wie kann man von einem Halbtagsgehalt leben? Es gibt Leute, die schaffen das.

Nur noch ganz kurz - es gibt genug sozial angepaßte Psychopathen in Führungspositionen. vgl. Babiak, Paul und Hare, Robert D.: Menschenschinder oder Manager, Psychopathen bei der Arbeit. München 2007 oder Stout, Martha: Der Soziopath von nebenan. Die Skrupellosen: ihre Lügen, Taktiken und Tricks. Wien 2006.

Kopf hoch und in Kampfstellung!

LG Diana

Alles, was du besitzt, besitzt auch dich.

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: schattengruen (IP-Adresse bekannt)
Datum: 06.02.2008 00:24

Hi Juseb,
erst mal unterschreibe ich das, was Diana gesagt hat.

Ich habe mal als Übergangslösung für ein Jahr im Callcenter gearbeitet und mitgeholfen, einen Betriebsrat zu installieren.
Das war weder einfach noch billig, aber eben einfach gerecht- wo es die Arbeitsbedingungen vorher nicht waren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich alle auf Deiner Arbeitsstelle mit dem status quo zufrieden sind.

Was hast Du noch zu verlieren? Sprich das Themas an -
nachdem Du Dir ein paar Tage Auszeit genommen hast.

Dir stehen sowohl Urlaub als auch Krankheitstage zu.

Du musst Dir das aber auch zu gestehen!

Ich habe nämlich den Eindruck, dass das für Dich ein Riesenrealitätsflash gewesen ist.
Die Arbeitswelt hast Du Dir, denke ich, anders vorgestellt.

Dazu zitiere ich mal:love it, change it, ot leave it.
Das erste kommt ja nicht mehr in Frage, letzteres finde ich auch ohne Durchhalteparolen verfrüht.

Also kannst Du nur Deine Einstellung ändern- Dir eine dickere Haut zulegen, Deine Arbeitseinstellung ändern (nicht mehr Perfektion ohne Zielsetzung anstreben, z. B, weil das nicht funktionieren kann), genau wie die Prioritäten, die Du in Bezug auf Dich selber setzt. ("ich gehe jetzt" ist zum Beispiel ein guter Satz nach 9 Stunden- wer zusammenbricht, kann nämlich erst mal gar nicht mehr funktionieren, ähh, arbeiten.)

Mach Dir einfach klar, dass die Leute, mit denen Du zusammen arbeitest, nicht zwangsläufig Deine Freunde sind oder werden müssen.

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 08.02.2008 22:10

Liebe Diana,

darf ich Dir an dieser Stelle einfach mal sagen, dass ich Dich und Deine Art, die sozialen Probleme dieser Zeit zu beschreiben, einfach Klasse finde?(LOL)

Bitte mache weiter so.

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Diana (IP-Adresse bekannt)
Datum: 08.02.2008 22:59

Liebe Quirie,

danke, das hat mir gut getan. Ich kann aber nichts dafür, denn ich komme aus einer Gewerkschafterfamilie und habe dieses Denken schon mit der Muttermilch aufgesogen. Dazu bin ich noch Alt-68erin und bewundere Jesus und Buddha, da kann also garnichts anderes rauskommen.

Du bist mir auch schon oft aufgefallen und mir gefällt sehr, daß du nicht aufgibst und mit Deinem Forum noch anderen hilfst. Seit November habe ich ein Katerchen, er ist so ein Süßer, aber wenn ich da die Tierarztrechnung bezahlt habe, habe ich auch öfter gedacht, wie Du Deine Tiere durchbringst. Vermutlich fehlt es denen an nichts und Du verzichtest lieber selber.

LG Diana

Alles, was du besitzt, besitzt auch dich.

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Softeisknicker (IP-Adresse bekannt)
Datum: 09.02.2008 20:14

Eine Idee mal so am Rande....

Such dir doch einen Personalberater oder auch Headhunter den du beauftragst, einen Job nach deinen Vorstellungen zu finden!

Du sagst Ihnen wer du bist, und welchen Job du haben willst und sie suchen für dich! Sie kennen den Markt, können dir sagen was realistisch ist und haben meisten sehr gute Kontakte! Zugegeben, sie sind nicht ganz billig. Aber in deinem Fall sicher einen Versuch wert.

Mein persönlicher Favorit ist ja die Schweiz! Die meisten Menschen dort sind viel entspannter in ihrem Job!

Softeisknicker

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 09.02.2008 21:45

Liebe Diana,

da haben wir ja einen ganz ähnlichen Hintergrund.

Und eine Alt-68erin bin ich auch. Einmal Rebellin, immer Rebellin. (LOL)

Wie schön, dass Du ein Katerchen hast. Tiere sind etwas Wunderbares.

Du hast natürlich recht, meinen Tieren darf es an nichts fehlen. Aber ich "alte Schachtel" brauche ja nicht mehr viel.smiling smiley

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Diana (IP-Adresse bekannt)
Datum: 10.02.2008 16:55

Liebe Quirie,

Vorsicht mit der Aussage, Du bräuchtest nicht mehr viel. Leider denken viele Leute, man bräuchte im Alter (wobei Du ja noch nicht alt bist) weniger, das ist aber nicht der Fall. Man kann manches nicht mehr selber tun (ich schon noch), und dann muß man Geld ausgeben, damit man es gemacht kriegt.

Ich muß ca. 30 € mtl. wegen eines Gen-Defekts ausgeben. Die Krankenkasse zahlt das nicht. Für mich ist das keine Problem, aber ich fürchte, dieser Defekt verschont nicht gerade Hartz-IV-Empfänger mit oder ohne Beschäftigung.

Meine Asthma-Werte sind übrigens so gut wie noch nie, obwohl ich gegen die Frühblüher allergisch bin. Einmal bin ich den Berufsstress los und zum anderen tut mir mein Katerle gut. Der Lungenarzt hat mir zwar ein Haustier mit Haaren verboten, aber sieht es jetzt auch ein, daß der psychische Vorteil überwiegt.

LG Diana

Alles, was du besitzt, besitzt auch dich.

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Barney (IP-Adresse bekannt)
Datum: 10.02.2008 18:07

"Ich alte Schachtel brauch nicht mehr viel", diese Aussage kann ich auch nicht so stehen lassen. Sicher sind es nicht mehr die Dinge, die einen Teeny nun unbedingt glücklich werden lassen. Und auch nicht nur solche Sachen, wie sie Diana anspricht.

Aber z.B. mal in ein Konzert gehen. Ein tolles Buch kaufen. Schon der Besuch eines Museums oder eines Tierparks, eine Kunstausstellung kosten richtig Geld. Alles kann man in der URANIA auch nicht sehen.

Oder kann mir jemand verraten, wie ich in den Berliner Zoo kostenlos komme? Das Aquarium kostet auch extra.

Auf all solche Eindrücke verzichten, wären nicht sparen, sondern geizen. Und da sehe ich jedenfalls schon Unterschiede.

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: ralle (IP-Adresse bekannt)
Datum: 20.02.2008 14:04

Hallo Juseb,

ich hatte vor vielen Jahren auch das Problem mit viel Arbeit und einem unverständlichen Chef.

Meine Situation war zwar etwas anders, aber nicht viel.
Ich hatte eine neue Niederlassung aus dem Boden gestampft und bis zu 80 Stunden die Woche gearbeitet. Nach und nach konnte ich mehr Mitarbeiter einstellen, sie entsprechend ausbilden und ihnen von meiner Arbeit was abgeben.
Ich hatte Tage, da hab ich die Nacht durchgemacht, um Probleme zu lösen, und ging nur kurz nach Hause, um zu duschen und mich umzuziehen, nur um vom Chef angemacht zu werden, weil ich 5 Minuten zu spät kam, oder unrasiert war.

"Nebenbei" waren da noch die verschiedenen Arbeitsessen mit Kunden und anderen Firmen.
Aber genau die erwiesen sich als nützlich, weil ich dadurch viele Leute kennenlernte und auch Freunde gewann.
Nach ein paar Jahren konnte ich dann für mich die 40 Stunden Woche durchziehen - und begann ein Studium nebenbei. Und lernte wieder viele Freunde kennen; nebst anderen nützlichen Dingen.

Da Du im wissenschaftlichen Bereich arbeitest, wäre vielleicht eine Mitarbeit in Fachgremien möglich - man lernt Leute kennen, kann sich austauschen, wird selbst bekannt - und evtl abgeworben!!!
Also, statt Dich abzukapseln, könntest Du aus Dir herausgehen, und Leute kennenlernen.

Ich war vor einigen Jahren für 2 Jahre arbeitslos, und habe die Zeit als Auszeit genutzt, um gesundheitlich wieder fit zu werden. Ernährungsumstellung, mehr Zeit mit der Familie, Studium beendet, Sport, Wandern, innere Ruhe finden usw.

Ich hatte die Streßzeit genutzt, um ausreichende Rücklagen zu bilden (hatte ja kaum Gelegenheit, das Geld auszugeben). Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte ich nicht; die Abfindung reichte gerade so, um den Lebensunterhalt während dieser Zeit zu bestreiten.

Innerhalb der letzten 12 Monate habe ich dann mehrere Jobangebote aus oben genanntem Freundeskreis erhalten, meistens stressige Geschäftsführerposten, die ich dankend abgelehnt hatte, und auch ablehnen konnte. Aber vielleicht ist ja mal was gutes dabei.

Inzwischen mache ich weiter meinen Job jenseits von Verantwortung und Streß, und bilde junge Mitarbeiter aus.
Freitag Abend, wenn die Kollegen sich zum Stammtisch treffen, um über die Arbeit zu lamentieren, bin ich mit Partner und Freunden beim Dinner.

Und das Wochenende ist dem Garten auf der Terrasse gewidmet.

Gruß,
Ralf

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Magenta (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.04.2008 18:04

Aus eigener Betroffenheit (mir geht es z. Zt. ganz ähnlich wie Juseb, und ich bin jetzt erstmal von meiner Hausärztin für 2 Wochen krank geschrieben, mit Option auf Verlängerung, weil ich vor ihr heute zusammen gebrochen bin) hab ich mich eben mal auf Burn out-Webseiten begeben. Hier die Symptome, von denen ich doch einige wiedererkenne: [www.hilfe-bei-burnout.de]

Ich habe jetzt nach meiner Krankschreibung hoffentlich nur noch 9 Wochen im alten Job durchzustehen, bevor ich mein Leben komplett umkremple (siehe mein Beitrag im Neueinsteigerforum).

Ich leide z. Zt. besonders darunter, dass meine sogenannten langjährigen Freunde kein Verständnis für meine Situation zeigen und mich fast allesamt hängen lassen. Darunter ist sogar eine Psychologin, die es besser wissen sollte.

Avatar Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Lehrling (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.04.2008 19:50

Hi Magenta,
das fehlende Verständnis rührt vielleicht daher, daß deren Situation ähnlich ist, sie sich das aber nicht eingestehen wollen. Denn wenn sie drüber nachdenken, fühlen sie sich selbst bescheiden und müßten auch nachdenken, ob sie Konsequenzen daraus ziehen wollen/sollen.
Womöglich auch ganz versteckter, sich selbst nicht eingestandener Neid auf deinen Mut?


liebe Grüße
Lehrling

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Magenta (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.04.2008 20:21

Möglich. Bei meiner Erneuerung machen mir fast alle Mut. Das Verständnis fehlte in letzter Zeit eher, wenn ich wenig Zeit oder Energie für ein Treffen hatte oder eine Party, auf denen ich mich eh nicht wohl fühle, nicht besuchen und mich lieber mit demjenigen in kleinerem Rahmen treffen wollte.

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Sarah (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.04.2008 10:59

Hallo Magenta,

wollte Dir nur kurz Mut zusprechen. Bin selbst aus einem ungeliebten (Vollzeit)-Job raus um einen (Teilzeit)-Job anzunehmen, der genau in dem Bereich liegt, der mir Spaß macht. Besser wäre natürlich wenn die Stelle einige Stunden mehr hätte, aber mir ist bewußt geworden, dass das wichtigste für mich die Inhalte sind. Ich werde einfach nicht glücklich damit etwas zu tun was mir keinen Sinn ergibt. Jetzt bin ich happy mit dem was ich tue und mir gehts auch gleich sonst besser. Viele meiner Bekannten konnten das auch nicht verstehen, aber das müssen sie ja auch nicht ;-) Ist ja mein Leben und meine Entscheidung. Von daher: ich glaube Du bist auf dem richtigen Weg und wenn andere was anderes denken, ist es ja nicht Dein Problem!

Ganz liebe Grüße

Sarah

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Magenta (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.04.2008 12:18

Danke Sarah,

ich bin mir auch immer noch total sicher, dass ich das Richtige tue und auch räumlich Abstand zu meinem alten Leben kriegen werde. Es tut zwar jetzt noch weh, dass viele, die ich jahrelang für Freunde hielt, nun wegen solcher Kleinigkeiten wie einer verpassten Party sauer auf mich sind, aber so zeigt sich ihr wahres Gesicht, und ich kann mir wirklich mein neues Leben mit neuen Leuten (neue Ausbildung ...) aufbauen. Darauf freu ich mich. Noch gut 2 Monate smiling smiley

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Taiger (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.04.2008 18:32

Hallo Magenta,

vielen Dank für den Link zu Burnout.

Ups, wo ist die Notbremse?
Jahrelang opfert man sich auf um etwas zu erreichen, anfangs mit viel Freude, geblieben ist nur Frust.angry smiley
Gedankt hat es ein niemand.

Ein Ausweichen in andere interessante Arbeitsbereiche? Schon werden einen Felsbrocken aller Art in den Weg geräumt. Zum Schuß landet man wieder da, wo man gestartet ist (meist etwas unsanft).

Arbeit nur das nötigste, um das Ziel zu erreichen, mehr wird eh nicht bezahlt, und jede Begeisterung für ein Projekt wird entweder vom Auftraggeber im Keim erstickt (könnte ja Geld kosten), oder als Gratis-Dienstleistung verstanden (gibt man den Kleinen Finger... und Gratis ist eh nichts wert).

Dazu Kollegen die einen Ausbremsen,
unwillige Lehrlinge (0-Bock-Generation),
....

Ich glaube, ich bin auf den besten Weg in die Burnout-Falle.
Da sollte ich dringend etwas ändern.

Taiger

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: martin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 19.04.2008 08:54

Hallo Taiger,


> Ups, wo ist die Notbremse?

Bist du zu schnell?
Oder in die falsche Richtung unterwegs?


> Jahrelang opfert man sich auf um etwas zu erreichen,

Was erreichen?
Warum?
Für wen?


Finde deine Antworten, dann gehts dir besser. smiling smiley

LG
Martin

Re: In Zeiten der Arbeitslosigkeit....
geschrieben von: Taiger (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28.04.2008 18:37

Hallo Martin,


> Bist du zu schnell?
> Oder in die falsche Richtung unterwegs?

Nöö, eigentlich nicht.

Das Ziel ist klar -es liegt hinter dem Berg.
Der Weg dorthin auch. Wir müssen über den Berg!

Dummerweise wollen die meisten mich umgebenden Leute erst mal den Berg hinab, ist ja viel einfacher. Da kann man erzählen was man will. Erst viel weiter unten merken sie, das der Weg eine Sackgasse war, und schreien herum, es hätte ihnen niemand gesagt.
Einige Leute halten einen auf, um sich nach den Weg zu erkundigen, und anschließend trotzden herunter zu fahren.
Manch einer will von mir den Berg hinaufgezogen werden, steht dabei jedoch auf der Bremse, oder hat den Rückwärtsgang eingelegt.

Da kann ich Gas geben wie ich will, ich komme nicht vernünftig voran.
Lediglich Kupplung und Getriebe wird ruiniert.

Deshalb Vollbremsung, Ballast abwerfen, und Schleichwege zum Gipfel suchen, um nicht ständig durch andere Ausgebremst zu werden.

> > Jahrelang opfert man sich auf um etwas zu erreichen,

> Was erreichen?
> Warum?
> Für wen?

So langsam frage ich mich das auch!
Stelle Dir vor, du sollst (willst) deinen Lebensunterhalt damit verdienen, Deiner Umgebung das sparsame Leben nahezubringen. Und Du wirst auch noch nach Erfolg bezahlt. Ein sinnloses Unterfangen.
Bei den wenigen (-nicht schlagenwinking smiley) Lesern dieses Forums wirst du wenig Erfolg haben, die machen das ja schon vorher.
Bei den restlichen Leuten beist du auf Granit.
Viele sind sicherlich völlig verschuldet, aber deshalb sparen? Keinesfalls.
Vielleicht wollen sie ja wissen wie das mit dem Sparen geht - um hinterher einen neuen Kredit aufzunehmen. So kommen die nie aus der Schuldenfalle, und du nicht zu deinen Lohn.

OK, beides sind nur bildliche Beispiele
Aber es hilft in beiden Fällen nur eins.
Drauf auf die Bremse, abkuppeln, die anderen stehen lassen und den Weg allein weiterfahren. Evtl Feldwege statt Hauptstraße. Ist zwar länger, aber vielleicht kommt man dafür ohne Motorschaden am Ziel an.

:-]
Taiger

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