Hallo Forengemeinde,

was jetzt noch an den Apfelbäumen hängt, will sicher niemand mehr. Die Vögel ausgenommen. Aber die Baumbesitzer sind meist gern bereit, die Früchte denjenigen zu überlassen, der sie sich runterholen würde. Ein kurzes, nettes Gespräch und schwupps füllt sich der kleine Rucksack, den ein Knauserer eigentlich auf seinen Spaziergängen immer dabei hat.

Und dann? Apfelkuchen vom Blech mit Sträuseln drauf und Kaffee dazu schmeckt immer. Apfelmus mit Zimt? Auch lecker. Aber dann gibts ja noch die Variante mit dem Saft.
Entweder frisch gepresst oder in einen Behälter gefüllt und gären lassen. In meinem Faß geht's derzeit ordentlich rund. Die guten Geister kämpfen scheinbar gegen die Bösen. Hoffen wir mal, daß die Guten gewinnen und es keinen Essig gibt. So viel könnt ich wirklich nicht verbrauchen. Bin aber dennoch guter Hoffnung, denn bisher hat's immer geklappt.

So ein Gärrohr verwende ich nicht mehr. Da muß man ständig beobachten, daß auch noch genug Wasser drinnen ist. Für Fässer gibt's ja die größeren Gärverschlüsse. Ich nehme beides nicht, sondern hab mir einen langen Plastikschlauch besorgt und hänge das Ende, welches mit einem Gewicht versehen wurde, in den Brunnen.

Na denn, bis zum Faßanstich soll der Saft mal was für seinen guten Geschmack tun. Ich streichle bis dahin ab und zu mal das Faß und stelle mir den kühlen, goldgelben Saft im Glas vor. Perlen im Glas, eine Wintersonne blinzelt kurz vor dem Untergehen durch die kahlen Erlenäste, das Feuer im Kamin beginnt zu knistern. Was für ein gutes Apfeljahr wir doch hatten. Gott sei Dank.

Christian



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.11 09:23.