Wieso entrüstet sich die Knauserergemeinde nicht mal gebührend über die aktuelle Preistreiberei? ;-))
Lebt ihr schon von "Luft und Liebe"?

Also ich habe meinen Milchproduktekonsum ziemlich eingeschränkt.
Butter kauf ich z.B. garnicht mehr.
Mit meinem Stromverbrauch hoffe ich, wegen des Sparkühlschrankes, erstmals unter 1000 kWh/anno zu kommen.
Mit dem Auto fahre ich extra sparsam, zum Lohn brauche ich statt 5 nur noch 4,7 Liter auf 100km

Was macht ihr gegen den Wucher?


LG
Martin

Hallo Martin,

bei uns wird rigoros Strom, Gas und Wasser gespart. Die letzte Abrechnung hat mich so wütend gemacht.

Außerdem werde ich beim Tanken zum Pfennigfuchser. Ich tanke immer dann, wenn der Sprit günstig ist, auch wenn ich dann manchmal nur für 15 Euro nachtanke. Ich weiß es ist manchmal nervig für so ein paar cent an die Tanke zu fahren, aber ich mach es aus Protest. Gibt mir ein gutes Gefühl Das Auto bleibt auch öfter stehen, aber Sprit zu sparen wenn man jeden Tag über 100 km zur Arbeit fährt ist ziemlich schwierig, zumal keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren.

Milchprodukte kaufen wir nur noch wenig und den Joghurt mach ich jetzt selber, wobei die Milch ja auch nicht mehr so günstig ist.

Aber die großen Ketten sind sich ja ziemlich einig bei der Preisgestaltung, also hilft aus meiner Sicht nur Konsumverzicht.

Was bei uns auch schon wieder teurer wird sind Brot und Brötchen. Aber ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Brot gebacken und ich bin da auch nicht so fit drin, im Backen. Aber Samstags gab es früher immer 10 Brötchen vom Bäcker und jetzt gibts nur noch 6 davon.

Man muss ja sehen wo man bleibt.

Sima

Beim Stromverbrauch geht noch was, ich habe zwar bei der letzten Jahresabrechnung schon über 200 Euro wiedergekriegt und bin runtergestuft worden, aber ich habe da noch Potenzial, schätze ich.

Milch trinke ich weiterhin, aber Fleisch und Wurst habe ich noch stärker reduziert. Beim Brotbacken würde mich interessieren, ob das Selberbacken wirklich günstiger ist als der Kauf beim SB-Bäcker, ich habe da so meine Zweifel. Mein Herd läuft leider mit Strom, von da aus würde dann also auch die Stromrechnung wieder steigen ...

Joghurt ist mir momentan auch zu teuer geworden. Auto besitze ich nicht, von daher lässt mich die dortige Preisspirale kalt. Aber: Seit ich mein Monats-Abo für den Bus abgeschafft habe, habe ich geringere Fahrtkosten, obwohl ich jetzt Einzelfahrscheine kaufe. Der Grund ist einfach der, dass ich jetzt viele Erledigungen mit dem Rad/zu Fuß mache, um einen möglichst geringen Betrag für Fahrtkosten auszugeben. Das Abo verführt logischerweise zur Bequemlichkeit, denn man kann ja soviel fahren, wie man will. Clevere Selbstüberlistung, finde ich

Auto: Unter 9l/100km bin ich schon zufrieden, Rekord bei 6.9l/100km fahre aber zur Zeit nicht viel...

ÖPNV kann ich nicht benutzen, da ich extrem empfindlich auf die mobile Quasselsucht reagiere.

Gehe meist zu Fuß Einkaufen, auch wenn es dort teurer ist, dafür steht da kein Mobilfunkmast vor der Tür und drinnen sind zum Glück sehr selten Handyoten.

Eure Sorgen möchte ich haben...

Letztens an der Tanke hat der Mensch vor mir an der Kasse einen Betrag von 92 EUR zahlen müssen. Ich habe mich umgeguckt, aber es stand kein LKW mit Riesentank an den Zapfsäulen, also muss er einen normalen PKW gehabt gaben.
Der Arme, das sind 180 DM, davon haben wir früher ne Woche Camping-Urlaub machen können

Manno, was sind das für Zeiten.


Billigbrot, also z.B. das Vollkornbrot für (jetzt) 49 Cent a 500 g kann man zuhause kaum billiger machen. Dazu ist die Effizeinz des Herdes nicht gut genug.
Ausserdem müsste man gleich 4-5 Brote mit der Hitze backen. Wer macht das schon.

Beim Bäcker kaufe ich kein Brot mehr, bestenfalls mal 1-2 Brötchen alle 14 Tage.

Ich habe auch eine Stinkwut, die können mich mal mit ihrer Preistreiberei...

LG
Martin

Also ich versuche ja auch an allen Ecken und Enden zu sparen, aber das Brot beim Billigbäcker würde ich nie kaufen. Erstens schmeckt es nicht, und zweitens wird man nicht satt davon. Ich backe mein Brot auch selber. Zwei Brote gleichzeitig und die werden Portioniert weg gefroren. Davon werde ich satt, ich entscheide über die Zutaten und billig ist es auch.
Außerdem möchte ich auch trotz sparens qualtativ hochwertige Lebensmittel zu mir nehmen. Ich spare das Geld für Fleisch, Wurst und Süßigkeiten und kaufe statt dessen ordentliches Obst und Gemüse.
Sparen ist ja gut und schön, aber deshalb will ich doch keine Müll essen!!!!
In diesem Sinne,
Judith

Ich will das mal etwas relativieren. Im Weltmaßstab sind die Nahrungsmittel in Deutschland immer noch billig. In China legt man leicht das Doppelte von dem auf den Tisch, was man in Deutschlands Supermarkt bezahlt - wenn man westlich leben will. Aber man hat ja die Wahl - Mischbrot mit harter Kruste für 4 Euro oder schwammartiges Toastbrot für 1 Euro (umgerechnet).


Zu allem Überfluß haben Australien und Neuseeland mit Dürre zu kämpfen, also konnten sie weniger Milch und Milchprodukte nach China exportieren. Die importierten dann halt aus der EU. Und die Chinesen wollen jetzt besser leben und kaufen auch verstärkt westliche Waren wie Kaffee, Wurst, usw.


Wir haben 1990 von den 100DM Begrüßungsgeld unseren 4wöchigen Fahrrad-Campingurlaub finanziert. OK, nicht ganz, Dosen- und Tütenfutter nahmen wir mit, und wir zelteten nur selten auf einem offiziellen Campingplatz.
Unterwegs bekamen wir auch das eine oder andere zugesteckt, wenn man hörte wir kommen aus der Zone. :-)

@Judith:

Sorry, aber mir schmeckt das Brot vom Billigbäcker und ich werde auch satt davon. Was soll ich denn daran nur ändern?

@Tom:

Wenn andere Leute mit dem Handy telefonieren, stört mich das nicht die Bohne. Aber ich denke, jeder hat andere Prioritäten. Wenn Du das nicht ertragen kannst, dann musst Du in der Tat mit dem Auto fahren (besser nicht zu Fuß gehen, sonst läuft noch ein "Handyot" vor Dir her. Interessante Wortschöpfung, übrigens.

Ich bin übrigens auch Handybesitzer und möchte es nicht missen. Allerdings verwende ich es hauptsächlich für SMS, das ist nämlich viel billiger und effizienter als Telefonieren. Oder stört es Dich auch, wenn andere Menschen eine SMS tippen?

borgfelder schrieb:
> @Tom:

> Wenn andere Leute mit dem Handy telefonieren, stört mich das nicht die
> Bohne. Aber ich denke, jeder hat andere Prioritäten. Wenn Du das nicht
> ertragen kannst, dann musst Du in der Tat mit dem Auto fahren (besser
> nicht zu Fuß gehen, sonst läuft noch ein "Handyot" vor Dir her.
> Interessante Wortschöpfung, übrigens.

> Ich bin übrigens auch Handybesitzer und möchte es nicht missen.
> Allerdings verwende ich es hauptsächlich für SMS, das ist nämlich viel
> billiger und effizienter als Telefonieren. Oder stört es Dich auch,
> wenn andere Menschen eine SMS tippen?

Das Tippen stört mich nicht im geringsten, es ist die massive Verstrahlung die von den Geräten beim Senden ausgeht, vor allem in Gebäuden, wo die Geräte mit voller Leistung senden müssen! Die Masten strahlen Tag und Nacht.

Selbst die Europäische Umweltagentur warnt inzwischen:

[www.eea.europa.eu]

[www.bioinitiative.org]

Die angeblichen "Grenzwerte" sind ein Witz, Sie schützen Dich nur davor innerhalb von 6 Minuten gekocht zu werden, dass ist alles!

Hier zieht eine Bedrohung für die Gesundheit auf die alles bisher gekannte, wo die Risiken genauso beharrlich geleugnet wurden, Asbest, Contergan, Lindan, PCB und so weiter, weit in den Schatten stellen wird.

Im privaten Bereich, wenn man nicht gerade auf einen Mobilfunk Mast schaut sind meist die unscheinbaren DECT schnurlos Telefone die schlimmste Strahlenschleuder, strahlen Sie (die kleine Basisstation) doch Tag und Nacht mit voller Leistung, egal ob ein Gespräch geführt wird oder nicht. Genauso schwachsinnig sind WLAN Router konstruiert, auch Sie strahlen Tag und Nacht ihr Beacon Signal aus.

[www.albsmog.de]

Dazu gib es online sehr viel Informationen:

[www.buergerwelle.de]

Nichts wovon die Medien, die von den Werbeeinnahmen der Anbieter leben jemals in angemessenem Umfang berichten würde...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.07 13:40.

ich hab am Wochenende im Zug wieder von 5 -6 Leuten wieder ausführlich mithören dürfen, was in ihrem Privatleben so wichtig ist, wenn sich zwei Fahrgäste in der Lautstärke unterhalten würden, kämen bestimmt Komentare....


liebe Grüße
Lehrling

Okay, das sehe ich ein. Immerhin habe ich wenigstens kein DECT-Telefon und auch keinen WLAN-Router (wobei ich bei letzterer Gerätschaft nur eine sehr verschwommene Vorstellung davon habe, was das sein könnte ...).

Und dass die Beschallung durch anderer Leute Privatangelegenheiten nervt oder nerven kann, würde ich niemals bestreiten. Vielleicht habe ich einfach nur Glück gehabt, dass solche Typen im Bus in letzter Zeit nicht in meiner Nähe saßen ...

Das schlimme mit der DECT Seuche ist, fast jeder hat Eins und Sie strahlen viel zu stark und ununterbrochen. Selbst wenn Du Keins hast können die Nachbarn dich leicht mit ihren Geräten unter Feuer setzen, Tag und Nacht.

Ein WLAN-Router ist ein Gerät, gibt es bei T-Online oder Anderen oft umsonst zum DSL Anschluss, mit dem man mehrere Computer drahtlos verbinden kann und das eine Internet Verbindung herstellt. Meist werden Sie in der Nähe des Telefonanschluss postiert. Sind an den zwei leicht diabolisch anmutenden Antennen meist gut zu erkennne. So rundliche Aufsätze (Hörnchen) am Gerät.

Also ich gehe seit ein paar Monaten auch wieder zum Schuster. Ich kaufe seit langem nur reduzierte Markenschuhe. Meistens habe ich das Problem das sich hinten an der Hacke im Schuh "Löcher" bilden. Liegt an meinen komischen Füßen. Jetzt habe ich mir bei meinen Wanderschuhen und bei meinen Sportschuhen hinten Leder reinkleben lassen und vernähen lassen. Pro Paar habe ich 10 Euro bezahlt und jetzt kann ich die Schuhe locker noch mindestens ein Jahr tragen. Nicht reduzierte Schuhe sind unbezahlbar geworden.

Außerdem freut sich auch die Umwelt wenn man nicht alles sofort in die Tonne kloppt.

Außerdem war das Polster unserer Küchenstühle nach 15 Jahren total verschlissen. Das Stahlrohr war aber noch topp, also habe ich sie mit Leder beziehen lassen. War nicht billig und wenn ich handwerklich begabter wäre hätte ich es vielleicht selber gekonnt. Aber immerhin, neue Stühle in der Qualität wären unbezahlbar.

Ich werde versuchen mir in der nächsten Zeit immer mehr handwerkliche Fertigkeiten anzueignen. Dann ist man nicht so abhängig von der Konsumwirtschaft.

Sima

"Billigbäcker" muss man wohl differenzieren.
Es gibt solche und solche.
Vom Aldi las ich mal, dass die für ihr Roggenmischbrot eine richtige Sauerteigführung machen können, einfach, weil es sich in der Masse lohnt.
Der Bäcker um die Ecke "erwärmt" dagegen häufig Tiefkühl-Teiglinge aus Ungarn.

Und:
Unser Billigbäcker ist gar nicht mehr billig.
Mein Lieblingsbrot von 99 Cent auf 1,69 EUR rauf.
Da sag ich tschüüüs........


LG
Martin

martin schrieb:
> Wieso entrüstet sich die Knauserergemeinde nicht mal gebührend über
> die aktuelle Preistreiberei? ;-))
> Lebt ihr schon von "Luft und Liebe"?
[...]
> Was macht ihr gegen den Wucher?

Als Knauserer denke ich lebt man nach dem Motto "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not". Man knausert also unabhängig vom Preis, damit es einen nicht kalt erwischt, wenn es mal wirklich eng wird. Müll für 99 Cent bleibt liegen, das u.U. teure aber notwendige Qualitäts-Werkzeug wird gekauft.

Auch als Knauserer kann man beim Einkaufen wenigstens versuchen, sich einigermaßen ethisch zu verhalten (Ihr merkt schon, wie ich an allen Ecken und Enden so relativierende Satzpartikelchen einstreue), außer wenn man am Existenzminimum lebt und es auf den Cent ankommt. Milch ist zwar teurer geworden, aber bei Biomilch haben die Kühe trotzdem artgerechte Haltung und nicht die Kettenhaltung auf Spaltenboden, bei der sie jahrelang unbeweglich an einem Fleck stehen und manche davon die ganze Nacht mit einem gebrochenen Bein daliegen, weil sie auf den Spalten ausgerutscht sind.

Wir geben im Vergleich zu den fünfziger Jahren einen sehr viel kleineren Anteil unseres Verdienstes für Lebensmittel aus. Damals haben sich die Leute viel weniger Konsumschrott leisten können, und die Computerspiele und Snowboards gabs noch gar nicht.

Außerdem zahlen wir im europäischen Vergleich schändlich wenig für Lebensmittel. Überall sonst ist es teurer - versucht mal, in England Lebensmittel zu kaufen. Keuch!

Ich komme aus der Landwirtschaft und habe in den letzten Jahrzehnten gesehen, wie die Bauern gedrückt werden - sie bekommen für - und das meine ich ernst - wertvolle Feldfrüchte und noch sehr viel wertvollere Tiere fast nichts mehr. Es ist eine Schande. Und jeder, der zum Discounter rennt, obwohl er es nicht nötig hat, und holländisches Billigfleisch kauft, soll sich mal fragen, ob er die richtigen Prioritäten setzt.

Sphinx, Mitknauserin (an Konsumschrott, Unterhaltungselektronik, Fernreisen per Flugzeug, Zeitschriften, Coffee to go im Pappbecher, Junkfood in Wegwerfverpackung, Klamotten, Verpackungen...)

Hallo Sphinx,
du sprichst mir aus der Seele. Ich denke auch das man bei Lebensmitteln an der falschen Ecke spart. Die Deutschen stopfen mit Abstand den größten Müll in sich hinein. Wenn man die Preise für Fleisch sieht fragt man sich, wie das ordentliche Qualität sein soll!
Ich denke, man sollte in gute Nahrung investieren, dann spart man in der Zukunft Geld für Medikamente und Arztrechnungen.
Ich habe nicht viel Geld, aber ich spare nicht beim Essen. Ich esse kein Fleisch, und gönne mir nur selten Süßigkeiten. Das sind mit Abstand die teuersten "Nahrungsmittel". Wenn man an den Stellen spart kann man das Geld für qualitativ hochwertige Lebensmittel ausgeben.
Hier wird doch viel von Stromsparen geredet, auch für die zukünftige Generation und das Leben auf der Erde. Ich denke gerade wenn man darüber nachdenkt sollte man auch bereit sein mehr Geld für gute Lebensmittel auszugeben.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende, ich werde jetzt Plätzchen backen.
Gruß Judith

Danke, Juseb, für den lieben Zuspruch.

Hallo Juseb,


> Ich denke auch das man bei Lebensmitteln an der falschen Ecke spart. > Die Deutschen stopfen mit Abstand den größten Müll in sich hinein.

Echt, wo die so Bio sind?


Ich glaub ja nicht so recht daran, dass jetzt, wo die Erzeugerpreise um X Prozent gestiegen sind auch die Qualität um X Prozent zugelegt haben soll.
Preis und Qualität korrelieren mMn nicht so eindeutig.

Viele essen "Müll", das stimmt, aber das liegt doch daran, dass schlicht "Müll" gekauft wird und die guten Produkte, die "daneben" liegen einfach liegenbleiben.

Man kann z.B. billiges weisses Toastbrot mit Konservierungsstoff kaufen und für den gleichen Preis Vollkornbrot.
Für manche sind z.B. Kekse, Schokolade und Limonade schon eine "Mahlzeit".

Dieses Verhalten liegt nicht am Preis, eher Erziehung/Gewohnheit/Interesse.

> qualitativ hochwertige Lebensmittel ausgeben.

Wie erkennt man die?
Am Preis doch nicht, oder?



"Die Franzosen" meinen oft, dass sie besonders viel Wert auf Qualität legen und deshalb gerne mehr bezahlen.
Man liesst auch, dass die "schlechten Tranchen" der EU-Grossmärkte oft nach Deutschland gehen.
So nach dem Motto "Deutsche sind geizig, deshalb kriegen sie den Abfall".
Ok.
Aber viele Gemüse in F sind zwar erheblich, ca. 20-100% teurer, aber nach meinem Augenschein nicht besser als hier.
Schmecken tut sie auch nicht per se besser.

Die Tomaten in F kommen genuso aus Spanien, wie hier, nur zu unverschämten Preisen.

Die grossen Ketten in F haben so etwa das Niveau wie hier bei uns Edeka, also rel. hohes Preisniveau.

Beim französichen Discounter ED, Preise ähnlich zu Aldi, da drängeln sich die Franzosen jedoch wie die Ameisen
Komisch, oder.........


LG
Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.07 10:53.

Hallo Sphinx,

> aber bei Biomilch

Ich glaube es überlegen sich jetzt viele: Wenn schon teurer, dann gleich BIO.
Mir gings einige male so.


> Wir geben im Vergleich zu den fünfziger Jahren einen sehr viel kleineren Anteil unseres Verdienstes für Lebensmittel aus.
Kann man das als Vergleich heranziehen?
Ich denke wohl kaum.
Damals hat jedenfalls ein normaler Arbeiter alleine eine Familie ernähren können.
Und: In dieser Zeit waren landwirtschaftlichen Produkte per se BIO, die Agrar-Gifte und ähnliche Schweinereien waren meist noch garnicht erfunden.
Steuern und Abgaben dürften auch viel geringer gewesen sein.
Die EU gabs "noch nicht", also auch wenig ausländ. Konkurrenz.
Logo dass die Preise da hoch sein konnten.


> Außerdem zahlen wir im europäischen Vergleich schändlich wenig für Lebensmittel.
> Überall sonst ist es teurer - versucht mal, in England Lebensmittel zu kaufen.

Moment mal, das ist doch keine Frage von Moral?
Eher schon Angebot NAchfrage.
In F sind Lebensmittel auch schon immer teurer, das hat sich über Jahrzehnte eingependelt.
Man muss dort heute echt suchen, um Milch für unter 1 EUR/Liter zu bekommen.
Man muss aber dazusagen, dass in den letzten Jahren die Reallöhne in F um 22% gestiegen sind.
D ist dagegen bei den Lohnkostensteigerungen Schlusslich in EU, seit Jahren.



> in den letzten Jahrzehnten gesehen, wie die Bauern gedrückt werden

Stimmt, und das kommt daher, weil "das Ausland" erheblich billiger (oder subventionierter) produzierern kann.
Soll man diese Konkurrenz abschaffen? -> Monopol ?


Wer kurz gehalten wird, damit meine ich die allgemeine Real-Lohnentwicklung der letzten Jahre in D, der muss billig kaufen.
Geht doch nicht anders, oder?


LG
Martin

Zum Thema Billigbäcker & Brot

Ja, da man kann mal wieder Udo Pollmer (lexikon der ernährungsirrtümer) hervorkramen.
Wie er schreibt, da bekommen nicht nur die Supermarktbackshops, sondern die „richtigen“ Bäcker in ihre Backstuben für ihr vielfältiges Angebot (Kraftkorn-, Urkorn-, Joggingbrot usw.) Fertigmischungen geliefert, die oft nur noch mit Hefe versetzt und mit Wasser verührt werden müssen. Die Fertigmischungen seien idiotensicher und erforderten weder handwerkliches Geschick noch Fingerspitzengefühl und Erfahrung.
„Für die Gelinggarantie sorgen die Chemiker der Backmittelindustrie. Sie entwickelten viele kleine Helferlein für die Backstube: Mixturen aus Emulgatoren, die Teige maschinenfreundlich und voluminös machen; Schimmelpilzenzyme, die Stärke abbauen oder den Teig erweichen; Phosphate, die die Porengröße steuern; Lipoxygenasen, die Toastbrot weiß erstrahlen lassen; Färbemittel, die hellen Mehlen den Vollkorn-Look verpassen; Bräunungsvorläufer, die für knusprige Rösche sorgen, und nicht zuletzt Aromapräkursoren, die den appetitlichen Brötchenduft in die Backstube zaubern.“

Pollmer erklärt auch, warum Brote aus den Großbäckereien, aus den Brotfabriken, die die Handelsketten beliefern, im Durchschnitt weniger Chemie drin haben als die Brote der „kleinen Bäcker um die Ecke“.
98 % der Bäcker würden so backen wie oben beschrieben. Den Bäcker, der auf >klassischer< Art sein Brot herstellt, den müsse man wie eine Nadel im Heuhaufen suchen.

Daher kaufe ich mein Brot bei einem Bäcker, der noch sein Handwerk versteht. Es gibt noch Bäcker, die auch ein ordentliches Produkt anbieten wollen und denen der Beruf nicht reine Gelderwerbsquelle ist, sondern wirklich Berufung, sprich, die ihre Arbeit mit Hingabe verrichten. Ehrliches Handwerk und wirkliche Arbeit, Können, das wird von mir anerkannt und belohnt: dort kaufe ich ein! Und mein Bäcker ist obendrein noch Bio-Bäcker (der auch den Bio-Laden führt) !
Hier kann für mich knausern nur heißen, bewußter einzukaufen, event. weniger einzukaufen, aber nicht, zum Billiganbieter zu rennen. (Es siegt allerdings manchmal die Bequemlichkeit, denn zum Bio-Bäcker muß ich ins Stadtzenrum und hier, in der Nähe meiner Wohnung, habe ich mehrere Backwarenverkaufsstellen vor der Nase.)

Was es für Auswirkungen hat, wenn beim Kauf des Lebensmittels der Preis das Hauptauswahlkriterium ist, kann man noch besser bei Fleisch, Wurst, Eier und Milchprodukte sehen. Das kann doch auch ein Nicht-in-bitterer-Not-Knauserer nicht wirklich wollen!

Wenn wir immer nur das billigste Produkt zudem bei größtmöglicher Warenvielfalt wollen, dann hat es auch zur Konsequenz, daß der Straßenbau, der Autobahnbau und der Bau oder Ausbau von Flugplätzen immer weiter geht (egal ob die Einwohnerzahl sinkt) und dies unsere Lebensqualität stark vermindert!

Martin hat aber auch recht, teurer ist nicht immer auch qualitätsmäßig besser oder ethisch einwandfreier, drum ist richtiges Knausertum so eine einfache Sache nicht.


Wasserprediger

Hallo,
ich mecker nicht.
Ich weiß auch nicht über was ich meckern sollte.
Ja, das oder jenes ist teuer, das oder anderes ist wieder bilig. Manchmal soger zu bilig.
Was ich beobachte ist die Wegwerfgeselschaft. Nein, nicht alle aber viele Menschen, auch heute noch,betrachten die manchen Gütter als ein Wegwerfprodukt. Möbelstücke werden weg geworfen, weil sie plötzlich zu dem neuen Wohnungsdesign nicht passen. Die Kleidung edspricht plötzlich nicht dem Modetrend. Das Essen landet auch oft im Bio-Eimer.Usw...usw...
Man kauft bilig. Man freut sich damit ein gutes Geschäft zu machen. Oft landen die Biligankäufe auf der Mülltonne, weil es sich ergibt, dass sie das nicht halten können, was der Hersteller verspricht, oder sie doch unseren Vorstellungen und Wünschen nicht endsprechen. Da es aber eine Biliganschaffung war, schmerzt das Herz nicht so sehr, wenn es auf dem Müll landet. Nun, der Müll wächst. Er muß irgendwohin deponiert werden, oder verbrand werden, was die Luft und die Natur nicht erfreuen kann.
Manchmal wünsche ich mir, dass die Menschen ein wenig Verstand hätten, und erst mehrere Male überlegen könnten, bevor sie etwas kaufen.

Benzinpreise?
Na ja. Ich benutze meine Beine oder den Fahrad. Das tut nicht nur der Natur aber auch mir gut.
Manchmal benutze auch ich das Auto. Aber es ist so selten.
Das Brot backe ich nicht selber. Ich habe leider keine Zeit dafür. Aber selber Backen lohnt sich ( 1 Kassler vom Becker = c.a. 2 selbstgebackte Brote aus der Brotmieschung vom ALDI, Strom angerechnet).
Butter? Margarine? Nein, danke. Ich esse keins davon. Bei mir ist die Beilage unmietelbar auf dem Brot. Auserdem, morgens ist der Naturkeloks angesagt (das Biligste mit Rozinen, Trockenobst, und Hafferflocken, bei Aldi). Es macht nicht dick, durch das langzeitige Aufquellen im Magen, sätigt für lange Zeit, gibt dem Körper mehr Energie als Brot mit Beilage, man fühlt sich fiter und nicht träge.
Mittags schaffe ich nie zu essen. Ich habe zu viel zu tun, um mir die Mittagspause zu günnen. Abends ist es nicht gesund sich voll zu stopfen, also ein Apfel und eine Pumpernikelscheibe, ohne Beilage, reichen mistens.
Ich führe auch ein Haushaltsbuch. Für 2008 habe ich auch schon alle Monate (Abzüge und Ausgaben) eingeplant. Damit habe ich immer alles im Überblick und kann mit wenig Geld auskommen.
Liebe Grüße.
Ledana

Hallo ledana, Dich kenn ich noch gar nicht, bist Du neu? Dein Beitrag gefällt mir sehr gut!

Hallo Sphinx,
schön Dich kennen zu lernen.
Danke für Deine Zeilen.
Ich lebe wirklich so,...einfach bescheiden.
Ich besitze kein persönliches Handy. Wenn ich auf lange Strecken, auf der Autoban, fahren muß, leihe ich mir für die Fahrt das Handy von meinem Kind.
Ich der Fehrnseher läuft bei mir abend,s höchstens 1 Stunde, und nur dann, wo es interessante Programe gibt`s. Die Filme reizen mich nicht. Alle sind, von dem Leitfaden, irgendwie gleich. Am Anfang weiß ich schon das Ende. Auserdem entsprechen andere Fehrnsehsendungen meinem Geschmack nicht. Die gezigten Katastrophen vermieschen sich mit Werbespots für Süßigkeiten und Pflegemietel, usw.. Das ist nicht meine Welt. Es ist mir zu schnelllebig, zu haotisch in den verschiedenen Aussagen, die hintereinander auftretten, auch nicht ganz objektiv, und dazu eine Richtung beeinflussend, in die ich leider nicht gehe.
Ich bin eher zu einem Beobachter geworden, der sich und den Anderen nichts mehr beweisen muß,trotzdem das beste aus jede Situation machen probiert.
Liebe Grüße.
Ledana