Markus Fischbacher schrieb: Wer noch ein wenig geld zuviel hat sollte es in Edelmetall umwandeln.
Ich halte es für keine sonderlich intelligente Idee, jetzt, wo der Goldpreis auf einem absoluten Höchststand ist, als Kleinanleger oder Kleinsparer sein Geld in Gold anzulegen. Man kann momentan damit nur Verluste einfahren, und zwar erhebliche, denn der Goldpreis wird nicht auf diesem Niveau bleiben, sondern wieder sinken. Wer sein Geld unbedingt verlieren will, kann es auch einfach zerreißen oder zum Fenster rauswerfen. Macht weniger Mühe als in Gold zu investieren, und man muss auch keiner Bank etwas dafür bezahlen.
Wenn ich eure Beiträge lese, bin ich ein wenig erschrocken über eure Weltsicht. Kleines Häuschen, eigener Bach, eigenes Feld, eigener Garten, Holz- oder Kohleofen, und schon ist man aus der Misere der Weltwirtschaftskrise, der Globalisierung und allem sonstigen raus. Liebe Leute, was seid ihr naiv. Meint ihr wirklich, wenn die Weltwirtschaft zusammenbricht, wie es einige von euch ja genüßlich dauernd voraussagen, könnt ihr dem allgemeinen Chaos dann entkommen, weil ihr scheinbar autark seid und nichts braucht? Um mich herum die Sintflut, und ich pflücke in meinem Garten zufrieden meine Äpfel und grabe meine Kartoffeln aus?? Mir kann ja dann nichts passieren? Glaubt ihr Wirklich, man lässt euch auf eurer kleinen Insel der Seligen unbehelligt, wenn rings um euch Hunger, Krankheiten, Not und Armut herrschen?
Das ist es, was mich manchmal wirklich ärgert: diese Denkweise, Hauptsache, mir geht es gut, alle anderen um mich herum sind mir egal. Habt ihr euch schon mal überlegt, was mit den Millionen Menschen im Fall einer großen Krise ist, die keinen Garten haben (können), die von Strom und davon abhängig sind, dass sie Lebensmittel kaufen können und bekommen, die keinen eigenen Bach und keinen Holzofen in der fünften Etage eines Hochhauses haben? Oder meint ihr, 80 Millionen Deutsche (ich rede jetzt nur mal von ihnen) könnten sich alle ein Häuschen und einen Garten leisten?! Allein mal räumlich gesehen?
Oh Leute, echt, ich bin auch konsumkritisch eingestellt und mache mir so meine Gedanken, aber doch bitte nicht so naiv und egozentrisch. Ihr seid alle ein Teil des großen Ganzen, und wenn es zusammenbricht, erwischt es euch genauso wie all die anderen.
Ich würde mir wünschen, es würden mehr Leute daran mitarbeiten, etwas auch zugunsten anderer Menschen zu verändern, und nicht nur "mein Auto, meine Yacht, mein Porsche" ersetzen durch "mein Häuschen im Grünen, mein Garten, mein Feld, mein Bach". Das ist genauso spießbürgerlich gedacht und genauso egozentrisch und kurzsichtig wie das, was die vielkritisierten Yuppies mit ihren Prestigeobjekten machen.
LG
Pfennigfuchserin
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.08 18:48.