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Finanzen : Knausererforum
Geldfragen oder wie man mit möglichst wenig davon auskommt, Geldalternativen
Hauskauf
geschrieben von: Emma (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.03.2007 11:07

Ich frage mal hier nach, denn ich hoffe es gibt hier Experten zum Thema.
Wir haben die Möglichkeit ein Reihenhaus zu kaufen. Es ist top in Schuss und sehr gepflegt. Der Garten ist nicht sehr groß, doch das macht nichts, denn ich kann nur sehr beschränkt etwas im Garten machen, da ich mit dem Rücken enorme Probleme habe und GöGa nicht so der Gärtner ist. Was heißt er macht das nötigste nach Aufforderung von mir.
Zu verkaufen haben wir eine Eigentumswohnung, die wir natürlich noch abbezahlen.
Wie würdet ihr finanzieren damit man möglichst wenig an die Bank und Zinsen zahlen muss? Wir hoffen die Wohnung gut verkaufen zu können und dass auch ein wenig Geld übrig bleibt, denn wir haben dummerweise damals gekauft als die Wohnungen soviel kosteten wie heute ein Haus.
Habt ihr Tipps auf die man achten muss, Ratschläge die viel Geld sparen oder anderes?
Wäre dankbar dafür.

LG Emma

Avatar Re: Hauskauf
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.03.2007 11:31

Hallo Emma,

das ist eine Frage, die man nur bei Kenntnis der individuellen Situation wirklich beantworten kann.

Anfangen solltest Du mit einem Blick auf die Finanzierung Deiner Eigentumswohnung.

Dabei solltest Du abklären, wie lange die Darlehen noch laufen, welches Restkapital da noch abzuzahlen ist und ob der Zinssatz so attraktiv ist, dass ein Käufer diese Finanzierung vielleicht übernehmen würde.

Es können nämlich seitens der Bank Vorfälligkeitszinsen entstehen, die ganz schön teuer werden können.

Wenn Ihr die Wohnung zwecks Vermittlung an einen Makler gebt, solltet Ihr darauf achten, dass auch bei Vertragsabschluss keine Kosten auf Euch zukommen. Manche Makler teilen das zwischen Käufern und Verkäufern auf.

Auch solltet Ihr vorsichtig sein mit einer Maklerbindung auf einen bestimmten Zeitraum. Wenn der Makler nicht genug tut, habt Ihr den Nachteil.

Oft lohnt es sich auch, in einer nahe gelegenen Großstadt selbst zu annoncieren. Oder im Internet suchen.

Dann natürlich schon mal Kreditbedingungen vergleichen, falls die Finanzierung aus Eigenkapital nicht reicht. Dazu muss man aber ungefähr ermitteln, wie viel Kapital man braucht. Meist kommen ja auch noch ein paar andere Dinge hinzu, die man mit angehen will, eine neue Heizung zum Beispiel.

Finanzierungen werden oft teuer, wenn man diese Dinge nicht genau plant.

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: Hauskauf
geschrieben von: chris2010 (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.03.2007 17:09

Hallo,
leider machen viele ETW-Eigentümer die Erfahrung, dass es sehr lange dauert, die Wohnung wieder zu verkaufen.
Einen Käufer für die Wohnung zu finden, ist deshalb m.E. vorrangig.

Ich würde zuerst mit der Bank sprechen, bei der Ihr jetzt den Kredit habt. Wenn der Wert bzw. Beleihungswert des Reihenhauses nicht niedriger ist ans Eure heutige Restschuld, könnt Ihr den Kredit evtl. gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr einfach auf das Reihenhaus übertragen. Dass der Käufer den bestehenden Kredit übernimmt, ist auch manchmal möglich.

Wenn Ihr das Reihenhaus vorher kauft und dafür einen neuen Kredit aufnehmt, steht Ihr evtl. mit 2 Immobilien und zwei Krediten da.
Die Wohnung dann zu vermieten, würde sie noch schwerer verkäuflich machen. Plant also ggfs. ein paar Monate finanziellen Spielraum ein.

Unterschätzt die Nebenkosten nicht. 10% vom Kaufpreis werden selten unterschritten. Und schaut Euch die Grundsteuern und Energiekosten vom Haus gut an.
Bei den heutigen Preisen schlägt auch eine Renovierung zu Buche. Macht einen realistischen Plan, was Ihr wann am Haus machen (lassen) wollt und wie viel es kosten darf.
Braucht Ihr den Platz wirklich? Wie sind die neuen Nachbarn?

Avatar Re: Hauskauf
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.03.2007 22:38

Für mich ein klassischer Fall von "Drum prüfe wer sich ewig bindet ..."
Wohnungseigentum wird man eben nicht so schnell wieder los bzw. es hat auch Wertverlust am Markt, was einen solange egal sein kann, wie man es selbst bewohnt.
Erst wenn man es verkaufen muss oder will, wird es zum Verlustgeschäft, weshalb man bei Immobilien stets in selbst bewohntes Eigentum investieren sollte.

Die Situation ist also schwierig, gerade wenn der Wert von ETWs gefallen ist, man also noch weniger herausbekommt. Das kann eine kräftige Lücke ins Kontor schlagen, was zu erhöhten Kreditbelastungen führen dürfte.

Mein Rat: mit kühlem Kopf rechnen, was realistisch ist und was nicht. Eines auf keinen Fall: sich in irgendeiner Form von irgendwem erpressbar machen. Sonst wird aus einem Traum schnell ein Alptraum. Wenn die Risiken überwiegen oder Im Zweifelsfall lieber kleinere Brötchen backen. Die Sache mit dem Spatz und der Taube ...

Gruss

Orinoco

Avatar Re: Hauskauf
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.03.2007 22:46

Zitat:
Chris 2010
Wenn der Wert bzw. Beleihungswert des Reihenhauses nicht niedriger ist ans Eure heutige Restschuld, könnt Ihr den Kredit evtl. gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr einfach auf das Reihenhaus übertragen.

Das bedeutet allerdings, dass Ihr bei der Bank bleiben müsst, bei der die Finanzierung Eurer Wohnung noch läuft.

Vielleicht möchtet Ihr aber ein günstigeres anderes Angebot wahrnehmen. Das kann sich, wenn nur noch eine kurze Restlaufzeit des Kredites für die Wohnung gegeben ist und nur noch wenige Vorfälligkeitszinsen anfallen auch rechnen.

In jedem Fall kommt es darauf an, alle Kosten sorgfältig zu ermitteln. Und ich würde mir mehrere Angebote verschiedener Banken einholen. So kann man mit den Banken besser über einen Zinssatz verhandeln. Die haben durchaus einen gewissen Spielraum. winking smiley

Und wie Chris 2010 sagt, die Nebenkosten werden oft unterschätzt. Auch die Notarkosten müsst Ihr einkalkulieren und die beim Grundbuchamt anfallenden Gebühren. Und die Kosten, die durch Grundbuchlöschungen bezüglich Eurer Wohnung anfallen. Ihr seid nämlich zur lastenfreien Übertragung auf den Käufer verpflichtet, und deshalb gehen diese Kosten zu Euren Lasten.

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LG Quirie

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Kurt Tucholsky

Re: Hauskauf
geschrieben von: Emma (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13.03.2007 13:13

Danke für eure Ratschläge.
Also die Finanzierung der Eigentumswohnung bzw. was abbezahlt ist das wissen wir.
Was wir jetzt klären müssen ist diese Vorfinanzierungsache. Das habe ich GöGa heute gesagt und er klärt das einmal.
Die Kaufnebenkosten das kennen wir von unserem Wohnungskauf hier, nur dass wir etwas zahlen müssen, wenn wir sie verkaufen das wussten wir auch nicht. Die nehmen echt für alles Geld.
GöGa arbeitet bei einer Bank und wir bekämen einen sehr günstigen Baukredit, das ist gar kein Problem.
Als wir die Eigentumswohnung vor 11 Jahren kauften, da dachten wir nicht, dass wir uns noch einmal ein Haus leisten könnten.
Allerdings sind die Wohnbedingungen mittlerweile hier nicht mehr schön, weil der Hausfrieden nicht mehr stimmt. Zudem ist eine Eigentümerin auch noch ein Messie und das führt auch immer wieder zu Frustationen.
Darf ich mich weiter an euch wenden, wenn ich noch was wissen muss? Das wäre sehr nett.

LG Emma

Re: Hauskauf
geschrieben von: chris2010 (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13.03.2007 15:53

Hallo,
hoffentlich findet Ihr einen Käufer.
Auf Probleme mit anderen Eigenmtümern müsst Ihr ihn u.U. hinweisen!
(http://www.lrz-muenchen.de/~Lorenz/urteile/njw91_1673.htm)
(http://www.arag.de/de/rechtimalltag/rechtstipps/wohnung/00872/)
Viel Erfolg!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.07 15:54.

Avatar Re: Hauskauf
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13.03.2007 17:35

(LOL) Natürlich darfst Du das, Emma. Keine Frage.

Zahlen müsst Ihr für de Lastenfreistellung, also die Löschung von Grundschulden etc.

Ob Du auf die Nachbarn hinweisen musst, hängt natürlich sehr vom Grad der negativen Auswirkung ab. Die muss schon die Qualität eines "Sachmangels" annehmen. Und vielleicht kommen andere Bewohnern dort besser zu recht, weil sie vielleicht einfach ein bisschen dickfelliger sind und sich eine schlechte Stimmung im Haus nicht so zu Herzen nehmen. Und wann jemand ein "Messie "ist, ist auch ein Stück weit eine Frage der persönlichen Einstellung.

Also nicht mutlos werden, und nicht nur in der unmittelbaren Umgebung suchen.

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LG Quirie

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Kurt Tucholsky




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.07 19:18.

Avatar Re: Hauskauf
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13.03.2007 17:46

@ chris 2010

Ich stelle Deine Fundstellen noch mal neu ein, so dass die Links funktionieren.

LRZ München

Arag Rechtstipps

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LG Quirie

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Kurt Tucholsky




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.07 17:48.

Re: Hauskauf
geschrieben von: Ede (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.03.2007 12:50

Emma schrieb:
> Danke für eure Ratschläge.

> GöGa arbeitet bei einer Bank und wir bekämen einen sehr günstigen
> Baukredit, das ist gar kein Problem.

Hallo Emma,

ich habe hier ein Verständnisproblem....
GöGa könnte doch mal einen Kollegen aus der Baufinanzierungsabteilung interviewen!?! winking smiley

Weitere Möglichkeit ist zu prüfen:

Trägt sich die Wohnung evtl. selbst, wenn sie vermietet ist (wäre)?

Gruß
Ede

Re: Hauskauf
geschrieben von: Benicia (IP-Adresse bekannt)
Datum: 21.04.2007 17:45

Hi,

kann zwar bezüglich Finanzierung nicht wirklich beraten, aber für das Gärtnern mit Rückenproblemen hätte ich einen Tipp.
Leg Dir ein Hochbeet an, dann lässt sich alles ohne Bücken erledigen.

LG smiling smiley
Benicia

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Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier (Mahatma Ghandi)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.07 17:45.

Re: Hauskauf
geschrieben von: teilaussteigerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23.04.2007 10:55

Ich stehe Immobilien inzwischen sehr skeptisch gegenüber. Kommt natürlich auch auf die Immobiliensituation vor Ort an. Würde nie etwas anderes kaufen, bevor ich die alte Immobilie nicht verkauft hätte. Und das kann tatsächlich sehr lange dauern und die Inflationsrate abgerechnet kommt eventuell weniger raus als du vor 11 Jahren gezahlt hast. Für die anfallenden Kosten eines Verkaufs, Neukaufs und Umzugs muß man bestimmt 10% des Kaufswertes der neuen Immobilie einkalkulieren. Ich bin auch der Meinung, es lebt sich leichter, wenn man kleine Brötchen bäckt. Braucht man wirklich einen Garten, wenn der GÖga nicht gerne gärtnert und man selbst davon Rückenschmerzen bekommt?

Re: Hauskauf
geschrieben von: Berta (IP-Adresse bekannt)
Datum: 29.04.2007 16:21

Hallo Teilaussteigerin!

Wie stellst du dir vor, dass man zuerst die alte Wohnung verkauft und dann erst die neue sucht? Wo soll man in der Zwischenzeit wohnen? Wenn die alte Wohnung verkauft ist, bevor man was Neues hat, ist man beim Kaufen unter Druck und muss unter Umständen etwas nehmen, was schlechter ist!
Zuerst muss das neue Domizil bezugsfertig sein, dann erst das alte verkaufen. Und wenn die alte Wohnung leer ist und ev. sogar neu ausgeweißelt, dann bekommt man mehr, als wenn man sie bei voller Belegung herzeigt (und durch den anderen Einrichtungsgeschmack pot. Käufer abschreckt).
Nur net hudeln - das wirkt sich in Summe negativ aufs Börsl aus

Berta

Re: Hauskauf
geschrieben von: teilaussteigerin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30.04.2007 14:07

Liebe Berta,

das kommt auf die Lage am Immobilienmarkt an und wie attraktiv deine Wohnung ist. Ich habe versucht, mehrmals meine EGW zu verkaufen und keinen Käufer gefunden. Alles was nicht ganz so attraktiv ist in bezug auf Wohnlage, bekommst du nicht mehr los und dann mußt du Zinsen auf den Zwischenkredit für die neue zahlen, bis du einen Käufer gefunden hast. Ich habe halt mit Immobilien schlechte Erfahrungen gemacht. Von wegen Wertzuwachs - in erster Linie In-Mobilität.

Re: Hauskauf
geschrieben von: Berta (IP-Adresse bekannt)
Datum: 02.05.2007 22:23

Hallo Teilaussteigerin!

Es tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen mit Immobilien gemacht hast.

Deinen Rat - erst verkaufen, dann kaufen würde ich so umwandlen: Zuerst den Markt erforschen (z.B. ein Inserat im Supermarkt oder in die Zeitung setzen), um herauszufinden, ob man mit der vorh. Wohnung Interesse wecken kann bzw. ob der gewünschte Preis auch von pot. Käufern akzeptiert wird.
Bei der Fremdfinanzierung mit dem worst case (niedrigster Ertrag der alten Wohnung, versch. Wartezeiten bis zum Verkauf) rechnen und überlegen, was man sich leisten kann.

Ich sehe das Kaufen einer eigenen Wohnung weniger vergleichbar mit dem Kauf von Aktien oder SParbriefen, sondern zur Befriedigung der eigenen Wohnbedürfnisse. Im eigenen Objekt lebt es sich anders als im gemieteten (Abhängigkeitsverhältnis, Einfluss auf Kosten und Werterhaltung). Im wesentlichen muss man damit rechnen, dass man für die eigenen Wohnung und für die gemietete das selbe bezahlt - nur die Rechte sind halt anders.

Berta

Re: Hauskauf
geschrieben von: Emma (IP-Adresse bekannt)
Datum: 08.05.2007 12:52

Danke für eure zahlreichen Tipps.
Wir haben das Haus nicht gekauft, weil wir derart viele Vorfinanzierungszinsen zahlen müssten, dass wir dankend abgelehnt haben.
Jetzt werden wir versuchen die Wohnung in 5 Jahren zu verkaufen (da müssen wir neu finanzieren) und bis dahin haben wir Zeit uns umzuschauen, rechtzeitig mit dem Verkauf anzufangen und auch die finanziellen Mittel bereit zu stellen.
Aber ohne euch, hätte ich vieles nicht gewusst und so bin ich dankbar für dieses Forum und die uneigennützige Hilfe von euch.

LG Emma



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