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Arbeitsplatz : Knausererforum
Erwerbsleben, davor, danach und mittendrin im Job
Job gleich Job?
geschrieben von: jenn (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 16:11

Wollte mal fragen, wie zufrieden und glücklich ihr mit eurer Arbeit seid bzw. was ihr dafür in Kauf nehmt oder nehmen würdet?
Bin grad wieder in einer Sinnkrise, aber will auch nicht mehr in Depressionen verfallen. Hab einen Beruf im graphisch/kreativen Bereich gelernt und geliebt (Siebdrucker), der sich aber inzwischen komplett gewandelt hat im Berufsbild. Es geht nur noch um Temindruck, Fließbandarbeit, Hektik und ist nicht gerade umweltschonend. Komme grad von einem Vorstellungsgespräch, wo ich gleich darauf hingewiesen wurde, dass hier sensible Menschen keine Chance haben. Morgen werd ich dort anfangen zu arbeiten, aber mir ist jetzt schon komplett mulmig und zum Heulen zumute. Was würdet ihr tun?

Avatar Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 17:28

(LOL) Ich weiß ja nicht viel von Dir, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Du in der letzten Zeit ganz schön viel um die Ohren hattest. Da sind die Nerven manchmal etwas dünn.

Versuche Dir heute einen schönen Abend zu machen, entspanne Dich und gib Dir morgen selbst eine Chance. Ich meine damit, gehe hin und versuche es. Und versuche, ohne vorgefasste Erwartungen dahin zu gehen. Sieh es Dir an. Und wenn es nicht geht, dann hast Du auch nichts verloren.

Niemand kann Dich irgendwo festbinden, wo Du Dich verbiegen und "Deine Seele verkaufen" musst. Aber bevor Du es nicht versucht hast, kannst Du nicht wissen, ob es wirklich schlecht ist.

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: jenn (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 19:07

Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte Quirie!(love)
Du hast recht mit deiner Einschätzung und ich muss es erstmal auf mich zukommen lassen.
Leider hab ich mich in den letzten Jahren, die ich in Siebdruckereien gearbeitet habe, so gefühlt als würde ich meine Seele verkaufen. Von dem Handwerk ist nicht mehr viel schönes übrig geblieben und es wird jetzt lauter Werbemüll produziert. So ist das mit der Entwicklung und aussterbenden Berufen... Naja, aber ich mach es noch hobbymäßig zu Hause.smiling smiley
Also jedenfalls, ich weiß im Groben was mich erwartet. Zumal der Chef gleich meinte, mir würde alles abverlangt, ich soll ins kalte Wasser geschmissen werden, die Azubis ausbilden, und es herrsche ein rauher Ton im Chaos.
Andererseits sollte mir klar sein wofür ich das tue. Ich muss den Lebensunterhalt für mich und mein Kind verdienen. Soviel Wahl sehe ich da nicht. Ich sollte nicht soviel jammern und morgen weiß ich ja dann auch mehrwinking smiley

Liebe Grüße
jenn



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.07 19:23.

Avatar Re: Job gleich Job?
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 19:22

jenn schrieb:
> Wollte mal fragen, wie zufrieden und glücklich ihr mit eurer Arbeit
> seid bzw. was ihr dafür in Kauf nehmt oder nehmen würdet?
> Bin grad wieder in einer Sinnkrise, aber will auch nicht mehr in
> Depressionen verfallen. Hab einen Beruf im graphisch/kreativen Bereich
> gelernt und geliebt (Siebdrucker), der sich aber inzwischen komplett
> gewandelt hat im Berufsbild. Es geht nur noch um Temindruck,
> Fließbandarbeit, Hektik und ist nicht gerade umweltschonend. Komme
> grad von einem Vorstellungsgespräch, wo ich gleich darauf hingewiesen
> wurde, dass hier sensible Menschen keine Chance haben. Morgen werd ich
> dort anfangen zu arbeiten, aber mir ist jetzt schon komplett mulmig
> und zum Heulen zumute. Was würdet ihr tun?

Tja, mir hätte sich wahrscheinlich diese Situation so gar nicht gestellt. Ich mache auch keinen Hehl daraus ein unbequemer Querdenker zu sein, weshalb ich meist erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch geladen werde unf folglich den Job auch nicht kriege.

Mit zunehmendem Alter bin ich auch wesentlich kompormissloser geworden. Es kommt für mich nicht mehr in Frage mich als Lohnsklave zu prostituieren. Für mich kommen nur Jobverhandlungen auf Augenhöhe in Frage. Das kann man sich eben aber nur leisten, wenn man auf den Job nicht unbedingt angewiesen ist und da ist knausern die Option schlechthin, denn es ist wesentlich leichter Geld zu sparen als mehr zu verdienen ohne sich zu prostituieren(!) bzw. man nicht mehr arbeiten muss, als man später für das Geld an realen Gegenwert bekommt.

Wenn du schon beim Vorstellungsgespräch schlucken musst, dann ist da wohl schon von Anfang an was grundfalsch gelaufen, wenn derart einseitig Ansprüche an dich gestellt werden ohne deine Persönlichkeit und Wünsche zu berücksichtigen. Typische Lohnsklaverei eben.
Ich würde es mir zweimal überlegen, denn Termindruck bedeutet Stress und Stress bedeutet Krankheit.
Ich hätte wahrscheinlich schon längst gesagt "Danke, das war's." aber ich befinde mich in der glücklichen Situation mir den Job aussuchen zu können.

Gruss

Orinoco

Avatar Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 20:33

Es kann nicht schlechter werden, Jenn. Also Kopf hoch und auf Dich zukommen lassen. Du kannst gehen, wenn es nicht in Ordnung ist.

Du musst dann Konsequenzen tragen, vielleicht von Hartz IV leben. Die Arbeitswelt ist nicht schön heutzutage für alleinerziehenden Mütter.

Aber auch da würdest Du durchkommen, und wenn Du Hilfe brauchst, in solchen Fragen kenne ich mich ganz gut aus. (love)

Ich denke an Dich. Melde Dich morgen, wie es war,

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Nordin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15.03.2007 21:54

Hallo Jenn,

alles kommt, wie es kommen soll. Dass du diese Stelle bekommen hast solltest du erstmal positiv sehen. Wenn dort ein Ton herrscht, der dir nicht gefällt, gib ihnen doch die Chance sich an deinen Ton zu gewöhnen, an den ihren sich anpassen würde ich nie. Versuch nicht die zu sein, die die anderen erwarten, sondern bleib die, die du bist und erwarte von den anderen, dass sie dich auch so akzeptieren, wie du auch sie akzeptieren solltest. Und denke daran, durch dich kann sich dort sehr viel positiv verändern, solange du dich nicht veränderst.
Und wenn es dir nach einer gewissen Zeit doch nicht zusagt dort, dann ist es eben nicht dein Weg, das musst du dann akzeptieren, weil du dir sonst die Chance nimmst den richtigen Weg zu finden.

Ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg,

Nordin

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Diana (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.03.2007 00:50

Hallo Jenn,

was Nordin schreibt, kann ich nur unterstreichen.

Du irrst Dich allerdings, wenn Du glaubst, nur in aussterbenden Berufen würde so mit den Leuten umgegangen. Falls es irgendwo ANDERS ist, dann ist das die Ausnahme. Bei uns herrscht der nackte Kapitalismus, alles wird zur Ware, auch der Mensch. Man wird ausgequetscht, bis es nicht mehr geht und dann weggeschmissen.

Ich habe in einer Sozialbehörde angefangen, weil ich den kleinen Leuten helfen wollte. Das ging auch viele Jahre lang. Jetzt ist das Wichtigste, Geld zu sparen (wobei ich mich immer auch dem Steuerzahler verpflichtet gefühlt und bestimmt kein Geld rausgeworfen habe). Man spart an den Armen und man spart am Personal. Qualität der Arbeit spielt keine Rolle mehr.

Wir werden nur noch mit Arbeit überhäuft, die unmöglich zu schaffen ist, und es wird ständig gedroht, wem es nicht passe, der könne ja gehen. Daß die Arbeitszeit erhöht und das Geld gekürzt wurde, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Vor einer Woche kam ein Kollege aus der Krankheit zurück, sein Tisch war mit Akten überhäuft, da ist er gegangen und hat sich vor die S-Bahn geworfen.

Meine Bekannten aus der Privatwirtschaft erzählen nichts Besseres. Im "Spiegel" stand, daß die Gerichte in Frankreich sich jetzt mit Renault beschäftigen, wegen der gehäuften Selbstmorde.

Es ist den Herrschenden hervorragend gelungen, die Menschen zu entsolidarisieren. Der Einzelne ist natürlich ausgeliefert und Hartz IV ist noch nicht das Ende. Obdachlos und ohne Krankenversicherung wie in Amerika ist noch billiger. Ich frage meine Kollegen immer, ab wann sie sich zu wehren gedenken - wenn ihre Kinder hungern oder schon vorher.

Mit zahlreichen stressbedingten Krankheiten habe ich mich jetzt in den Vorruhestand gerettet. Jungen Leuten würde ich immer empfehlen, zweigleisig zu fahren, also sowohl Solidarität aufzubauen, als auch so zu knausern, daß man ein Dach über dem Kopf und einen Garten hat. Und möglichst viel zu lernen, alles, an das man rankommt - handwerklich, intellektuell, medzinisch - einfach alles.

Geld zu verdienen würde ich dann in einer kleinen Firma versuchen, wo der Chef noch froh ist, wenn er fleißige und zuverlässige Leute hat und nicht Tag und Nacht grübelt, ob er nicht noch mehr aus einem rausholen und vor seinen Vorstandskollegen damit prahlen kann.

Liebe Jenn, Du teilst Dein Schicksal mit der großen Mehrheit, aber vielleicht hast Du in einem kleineren Betrieb doch die Chance, etwas zum Besseren zu verändern. Vor allem die Lehrlinge können viel von Dir lernen. Wer hat schon das Glück, eine Ausbilderin zu haben, bei der man nicht nur das Handwerk lernt, sondern die auch vorlebt, daß man sein Leben selber gestalten und verantworten muß - und die sich noch um ein Kind kümmert, wenn sie vor der Glotze hocken.

Vielleicht hast Du auch ab und zu einen Lehrling, der einen künstlerischen Anspruch entwickelt. Der wird Dir sein Leben lang dankbar sein und Du hast eineN GleichgesinnteN.

Herzliche Grüße und alles Gute

Diana

Avatar Re: Job gleich Job?
geschrieben von: orinoco (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.03.2007 20:32

Diana schrieb:
[...]
> Es ist den Herrschenden hervorragend gelungen, die Menschen zu
> entsolidarisieren. Der Einzelne ist natürlich ausgeliefert und Hartz
> IV ist noch nicht das Ende. Obdachlos und ohne Krankenversicherung wie
> in Amerika ist noch billiger. Ich frage meine Kollegen immer, ab wann
> sie sich zu wehren gedenken - wenn ihre Kinder hungern oder schon
> vorher.

Wir leben eben in einer institutionellen Diktatur. Entsolidarisierung, massenmediale Volksverdummung und Interessensspaltung gehört zum System des Machterhalts.
"Teile und herrsche!" und das Niemöller-Prinzip wird gnadenlos angewandt.
Die wenigsten wissen sich zu wehren, weil sie nicht wissen wie, was auch kein Wunder ist, sind sie doch von der Staatsmafia zu gehorsamen, untertänigen Lohnsklaven erzogen worden. Der Revolutionsgeist wurde dem deutschen Volk schon vor Jahrzehnten mit dem Rohrstock ausgetrieben. Es wird ihn in Jahrzehnten nicht wiedergefunden haben.

Gruss
Orinoco

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: schattengruen (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.03.2007 01:05

"Also jedenfalls, ich weiß im Groben was mich erwartet. Zumal der Chef gleich meinte, mir würde alles abverlangt, ich soll ins kalte Wasser geschmissen werden, die Azubis ausbilden, und es herrsche ein rauher Ton im Chaos"

Na, das zeigt doch nur, dass er Dir das zutraut.

Und den rauhen Ton würd ich mir zurechtbiegen! In der Ruhe liegt die Kraft, wenn viele schreien, hört man keinen; und: Höflichkeit ist wie ein Luftkissen- es mag zwar nichts drin sein, aber erleichtert die Härten des Lebens. (Glaubs mir, laut(und unhöflich) zu werden, wenn Stress da ist, ist total kontraproduktiv- das kann nur von wirklich unkontrollierten Persönlichkeiten dauerhaft als befreiend empfunden werden.
Wenn Du Dich erst eingearbeitet hast, formst Du den Nachwuchs- und machst die Regelnthumbs up)

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: schattengruen (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.03.2007 01:22

Gute Frage schwere Frage- ok
ich würde lieber als Heilpraktikerin (und jetzt kommts : ohne Termin- und Verdienstress) arbeiten.
Das ist natürlich nahe an utopisch.
Ich mag mich aber auch nicht jede Nacht mit Existenzängsten wälzen, weil ich obenstehendes verwirklichen möchte.
(Heilpraktikerin bin ich schon lange, nur meine ökonomische Existenz kann ich so schlecht bestreiten)
Deshalb arbeite ich als Lektor/Übersetzer. Orinoco hat ganz recht, Stress ist ein Krankheitsfaktor- zumindest ist er nicht gesund.
Reiner Arbeitsstress alleine macht mich aber noch nicht krank, zumal ich sehr gut auf mich achte- da muss noch Psycho-Stress dazu kommen.
Das hatte ich in Betrieben viel viel häufiger- heute kann ich mir aussuchen, mit wem ich arbeite, und ich lege mehr Wert auf ein freundliches Betriebsklima als auf den einen Cent mehr.
Dabei hilft natürlich auch eine sparsame Lebenshaltung, sowas macht unabhängiger, und wird, wie ich beobachtet habe, recht misstrauisch beäugtwinking smiley

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: jenn (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.03.2007 08:57

Hallo ihr Lieben!

Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich an der richtigen Stelle schreibe. Sorry, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet hab. Ich habe den ganzen Tag an eure Worte gedacht, aber bin dann auf einmal mit meinem Sohn wie ein Stein eingeschlafen. Das hatte ich schon lang nicht mehr. Und das obwohl ich wieder meine Muskeln (+Knochen+Rücken) deutlich spüre. grinning smiley Kann noch nicht ganz sagen, ob ich die körperlichen Anstrengungen nochmal so aufbringen kann und lange möchte/werde. Der Job wär teilweise perfekt für Bodybuilder, um nicht mehr ins FitnessCenter zu brauchen. Vielleicht wird das ja schon bald ne Marktlücke.winking smiley
Dank euch bin ich aber nicht "gebeugt" dort hingegangen und es gibt tatsächlich viel was in dem Betrieb nach Veränderung schreit. Konnte sogar den Chef von einem anderen Umgang mit dem Müll überzeugen, dass nicht mehr alles in eine Tonne kommt, wie und wo man was vermeidet usw.. Bei einem Kundengespräch wurde ich gefragt und hab wasserbasierende Farben für die Shirts eines Kinderturnfestes empfohlen. Das kannten die nicht mal. Die gesundheitlichen Vorteile sprachen aber für sich auch wenn sie mehr Anstrengung bzw. Zeit beim Drucken bedeuten und der Chef will sich jetzt die Farben auch zulegen. Dadurch dass es den kleinen Laden noch nicht lange gibt (Übernahme) könnte sich vielleicht etwas ändern, hatte ich heute kurz das Gefühl und den Azubis was über Zusammenhänge und Problemlösungen zu erklären hat auch gutgetan. Die waren sehr dankbar, weil sie doch sehr alleingelassen da sind, das war ich früher auch.
Naja, es war der erste Tag. Hab jedenfalls klargestellt, dass ich erstmal auf Probe dort arbeiten will. Muss mich auch selber erst auf die Probe stellen!
Bevor ich meinen Sohn bekommen habe hatte ich Nervenzusammenbrüche mit der Arbeit und war ohne ein Ziel. Er war und ist meine Rettung, ich geh jetzt anders an die Aufgaben, möchte mich nicht mehr ausbeuten lassen und nichts tun was ihn in irgendeiner Weise gefährdet.

Bis dann...
jenn

Avatar Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Quirie (IP-Adresse bekannt)
Datum: 17.03.2007 09:43

Das klingt gut, Jenn.

Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg.

(LOL)

_________

LG Quirie

Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.

Kurt Tucholsky

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: ralle (IP-Adresse bekannt)
Datum: 03.12.2007 16:18

Ich bin nach dem Studium rumgerannt von Arbeitsamt zu Fachvermittlungsstellen und Zeitungskiosk.
In einer Zeitung wurde ein Auslandsjob angeboten. Sowas wollte ich schon immer machen, also bewarb ich mich.
Im Grossen und Ganzen bin ich da immer noch.
Der Job selbst hat sich gewandelt, das drumherum auch. Manches ist besser geworden, manches schlechter.
Ich hab viele Freunde gewonnen und sehe auch die Welt (einschliesslich Deutschland) mit ganz anderen Augen.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: HohaMin (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16.08.2017 07:15

Mich würde sehr interessieren wie ihr euch vom Job abschaltet? Die täglichen Anforderungen im Berufsleben nehmen kontinuierlich zu und es bleibt häufig keine Zeit für sich selbst oder die Familie. Hier sind meiner Meinung nach effektive Tipp zu finden, wie man Berufs- und Privatleben in einen besseren Einklang bringt.
[job-life-balance.jimdo.com]

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 20.08.2017 12:04

der Vorteil eines genügsamen Lebens ist meines Erachtens auch der, dass ich nicht mehr gezwungen bin, den Grossteil meines Lebens nur meinem Arbeitgeber in den Rachen zu werfen. Wer wenig Kosten hat kommt locker mit nem Teilzeitjob über die Runden. Neben dem ich noch ne Menge anderer Sachen machen kann mit Familie, Freunden, Kreativität, Garten und allem was Freude macht.

Wer nur noch für die Arbeit lebt kann ja mal schauen wie wo was reduziert werden kann an Kosten, damit weniger gearbeitet gearbeitet werden braucht. Macht auf Dauer mehr Spass und ist sicher gesünder....

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: ohnesalzstreuer (IP-Adresse bekannt)
Datum: 10.09.2017 19:06

Nach Burnout und depressiver Kriese bei uns beiden, haben wir uns entschlossen die (Lohn-)Arbeit zu reduzieren. 3 bzw. 4 Tage Arbeiten bedeutet natürlch weniger Gehalt am Monatsende, aber diese Lebensqualität kann einem keiner zahlen.
Es ist erstaunlich wie viele Leute sich wünschen weniger zu arbeiten und wie wenige es dann auch wirklich umsetzen. Wir haben ganz unterschiedliche Rückmeldungen zur Arbeitszeitreduzierung bekommen. Von "Es musste ja wieder was besonderes sein!" eye rolling smiley über "ihr sein ja eh reich" (Natürlich. Ganz bestimmt!) bis "Ja, kann ich verstehen".
Wir leben seit über einem Jahr ruhiger und ausgeglichener, auch weil wir mehr als früher auf uns achten. Deshalb machen wir aber unseren Job nicht schlechter - nur eben reduzierter.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11.09.2017 14:35

Super, gratuliere euch herzlich the finger smiley

Diejenigen, die komische Bemerkungen loslassen sind meistens nur neidisch. Macht euren Weg und freut euch. Euer Leben gehört euch und sonst niemandem!

Und es geht immer auch mit ganz wenig Geld ganz gut, wenn ihr euren Lebensstil dem Einkommen anpasst und das ganze überflüssige konsumorientierte Schnickschnack einfach loslasst und einfach lebt.

Ich hab für unter 400 Euro monatlich gut zu essen (bio und mega-bio ausm Garten), ein sympathisches Dach überm Kopf, kann meine Stromrechnung zahlen, hab Kleidung (gekauft second hand oder selbstgemacht), geh auf Konzerte, kauf Freunden Geburtstagsgeschenke oder mach sie selbst, verbringe mehr und mehr Lebenszeit für mich sinnig und schön (love).....

alles Gute auf eurem Weg zum echten Leben!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.17 14:39.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 11:26

Weniger Arbeitszeit bedeutet auch im Alter wenig Rente zu haben, das rächt sich.


Also mit 400 Euro im Monat müsste ich überlegen, was ich überhaupt esse. Fallen monatlich 250 Euro schon für Betriebskosten u. Reparaturfond an für meine ET-Wohnung u. das ist hier normal.

Mieten für eine 1-Zimmer-Wohnung hier ab 500 Kröten kalt, nach oben offen. Für eine normale 3-Zimmer Wohnung reicht 1 normales Einkommen gar nicht mehr aus um herumzukommen. Da absolute Knappheit an Wohnungen herrscht, Angebot u. Nachfrage regeln den Preis.
Es kommt immer darauf an in welchen Regionen u. Ländern man wohnt.



Biggy

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 13:48

in Ulm in Deutschland, nicht noble Gegend, sondern Arbeiterenklave, erfuhr ich, dass normale Sozialwohnungen mit zweieinhalb Zimmern inzwischen 600 Euro aufwärts kosten. Wieso wehrt sich niemand?????
Wieso zahlen alle und halten die Klappe? Ein guter Aufstand, wo alle mitmachen, würde sicherlich reichen, und alles wäre anders............

das kanns doch nicht sein!!!!

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Scrooge (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 14:32

Biggy schrieb:
> Weniger Arbeitszeit bedeutet auch im Alter wenig Rente zu haben, das rächt sich.

Das aber haben doch nur Menschen zu befürchten, die heute in Saus und Braus leben. Klar, das das dann im Alter mit der Rente nicht mehr gehen kann. Aber wir Knauserer leben doch nicht verschwenderisch, sondern knausern wo's nur geht. Also können wir auch im Alter unseren bisherigen Lebensstandard – der zugegebenermaßen sehr niedrig ist –
problemlos beibehalten. smoking smiley

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 15:21

auch wenn du in Deutschland von Sozialrente lebst finde ich das noch üppig.

kannst solange du halbwegs gesund bist für die netten Extras ja noch was dazuverdienen, mal ne Runde Weihnachtsmarkt machen oder sonstwas, ein paar Stunden die Woche. Und irgendne Gartenparzelle hilft echt ungemein.

Ich würd halt schauen, dass ich vor Renteneintritt die Kosten soweit runtergefahren hab, dass es locker reicht. Und wenn die Hütte zu teuer ist, dann kannste ja vielleicht umziehen? Wenn du jetzt ne günstige Wohnung bei der Siedlungsgesellschaft beantragst kommste dann sicherzum Zug wenns dann soweit ist mit der Mini-Rente.
Oder von irgendnem Bausparvertrag was eigenes kaufen bis dahin? Halt nix mit horrenden Betriebskosten....
Oder ein Stück Land kaufen mit ner Hütte drauf, ist vielleicht immer noch die beste Altersversorgung.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: Biggy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 18:02

Mir selbst kann`s ja egal sein, denn meine Wohnung ist abbezahlt u. mit knausern kriege ich das hin, bin schon in Rente.
Mit Vorräten wenn`s eng wird, komme ich auch mal rundum, als Knauserer hat man auch so was.
Ich habe die teurere vorherige Immobilie abgestoßen u. billiger ist es bei uns nicht mehr zu kriegen.



Bei den Jungen sehe ich mehr als schwarz, für alles Kredite u. gut leben, die kommen später nicht klar mit weniger, um die geht es mir. So fern es dann überhaupt noch so was wie Rente oder Sozialsystem gibt, an das sie unerschütterlich glauben.
Man kann sie erziehen u. das sparen vorleben, bis sie selbstständig sind-wenn dann nicht in den Partnerschaften beide am gleichen Strang ziehen, hat es wenig genützt. Im Gegenteil, erwartet würde dass man als Knauserer noch was dazugibt, speziell die Kinder verwöhnt die ohnehin übersättigt sind, weil man ja genügsam lebt.

Biggy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.09.17 18:47.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: ohnesalzstreuer (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 18:51

Es ist wie immer auch eine Sache der Einstellung.
Natürlich macht man sich seine Gedanken über die Rente. Aber wer sagt mir, dass ich die Rente überhaupt erreiche?? Noch dazu wo wir beide gesundheitlich angeschlagen sind, sind wir froh um das jetzige ruhigere Leben.
Miete brauchen wir dann nicht mehr zahlen - nur noch Nebenkosten. Und wenns nicht reicht wird der Nutzgarten erweitert. Platz ist noch genug.
Unser Häuschen ist keine Villa und wenns wirklich nicht reichen sollte, wird´s halt verkauft. Wichtig wäre mir - so lange ich krauchen kann - dass ich einen Garten und die "Wildnis" habe, wo ich was anbauen, ernten oder sammeln kann.

Re: Job gleich Job?
geschrieben von: strega (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.09.2017 20:20

seh ich auch so.... Garten und Wildnis ist immer gut. Und noch dazu gratis und absolut bio, Herz, was willschte mehr (love)

Ich denk, es geht auch vor allem ums Leben hier und jetzt, die Rente erleben wir vielleicht echt nicht oder wahrscheinlich gibts eh keine mehr....

ne Freundin von mir kommt jetzt in Rente, die hat 45 Jahre eingezahlt, halt nicht Vollzeit gearbeitet, und bekommt etwa 800 Euro Rente, wird daher zusätzlich jobben hin und wieder, da in Deutschland mit 800 Euro eher schlecht auszukommen ist ohne Garten und so.

Ich glaub da schau ich besser dass ich mir irgendwie ne eigene Hütte zusammenknauser oder mir im Garten ein Earthship baue anstatt irgendeine Wuchermiete zu zahlen. Dann reicht auch wesentlich weniger Kohle, mit Garten und eigener Hütte kommste locker mit etwa 350 Euro oder so hin wenn du es drauf anlegst....



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