So, mit
imageshack bin ich jetzt nach einigem Probieren auch zurechtgekommen und kann Euch endlich mal ein paar Bilder von meinem Terra-preta-Versuchsbeet zeigen.
Die Holzkohle für den Versuch habe ich den Winter über aus unserem Kaminofen geschaufelt, wenn das Feuer darin heruntergebrannt war. [Meine Frau hielt mich übrigens deshalb für komplett bekloppt...]
Hab' mir dafür einen kleinen Blechkanister aufgeschnitten und einen Griff drangemacht. Mit dem Ding voller Glut bin ich dann immer in den Garten gewetzt und hab' die Kohle in Bottiche mit "Brühe" gekippt.
Die „Brühe“ war eine bunte Mischung aus Wasser, Urin und allen möglichen organischen Abfällen (Fischabfälle, Hühnerknochen, das Fruchtfleisch von einem kaputtgefrorenen Kürbis, verdorbene Milch und was so alles anfiel). Beim Abkühlen haben sich die Kohlestücke meist mit der Brühe vollgesogen, wie es auch sein sollte. (hier gebe ich wieder Christa alias
Lehrling die Ehre -
"Futter für die Mikroviecher!", siehe weiter oben in diesem Thread)
Hier meine „Spielwiese“, ein frisch gepachteter Garten, der zuvor etliche Jahre brach gelegen hat. Schwerer, verdichteter Boden, deshalb raue Mengen von %*#! Hahnenfuß… Das künftige Versuchsbeet ist abgesteckt, 1,8 x 1,8 Meter.
Der fiese Hahnenfuß ist 'gerodet' und Boden mit der Grabegabel ca. 40 cm tief gelockert. Links übrigens das kleine Vergleichsbeet:
Die mit Brühe durchtränkte Holzkohle – etwa 80 Liter – auf dem Beet verteilt:
Anschließend kam noch ein Eimer (~10 l) Kompost dazu, und alles wurde gründlich in den Boden eingearbeitet (kein Foto).
3 Monate später, am 13. März, wurde dann der Spinat gesät:
Am 6. April endlich dieses Bild, die Saat geht auf (!!!):
Am 30. April konnte ich schon einige Pflänzchen ernten, ich hatte stellenweise viel zu dicht gesät. Die Stengel dazwischen sind übrigens Steckzwiebeln, die ich zwischengepflanzt habe:
Wir haben den 19. Mai. Die Pflanzen explodieren förmlich, so dass ich laufend ausdünnen muss (bzw. darf – der junge Spinat ist lehr lecker!). In einige Lücken habe ich mittlerweile Kohlrabi, ein paar Paprika- und eine Tomatenpflanze gesetzt:
Der Spinat im benachbarten Vergleichsbeet – ohne Kohle, ohne Kompost – ist viel schwächer gewachsen. Hier je zwei typische Pflanzen, links aus dem Vergleichsbeet, rechts aus dem Beet mit ‚nachgemachter’ Terra preta:
Mein erstes Fazit:
Die Sache mit der „schwarzen Erde“ erscheint mir extrem vielversprechend, zumindest für Spinat gibt es anscheinend kaum etwas Besseres. Auf etwas mehr als 3 m² habe ich von April bis jetzt über 7 kg Spinat geerntet, und etliche Pflanzen stehen immer noch da für Saatgut. Andere Pflanzen, die ich zwischen den Spinat gesetzt habe, waren unterschiedlich begeistert: Während die Tomatenpflanze prächtig wächst, sind die Kohlrabis und die Zwiebeln genauso groß wie in der normalen Erde. Gar nicht zufrieden sind die Paprikapflänzchen, die sich kaum regen. Hier weiß ich allerdings nicht, ob sie vielleicht mit dem Spinat unverträglich sind – hat jemand von Euch da Erfahrung?
Ich werde auf jeden Fall noch weitere Versuche ansetzen, dabei aber bemühen, etwas „wissenschaftlicher“ vorzugehen. Bei meinem Spinat-Versuch könnte man z.B. – zu Recht!- hinterfragen, ob nicht allein der Kompost und die anderen „Leckereien“ das enorme Wachstum verursacht haben und nicht die Holzkohle… (Nun gut - ich persönlich bin fest überzeugt, dass die Holzkohle eine wichtige Rolle spielt!).
Soviel für heute, Ihr Lieben! Muss jetzt schnell schlafen gehen.
LG,
andreas